"heimat : machen": Neue Ausstellung im Volkskundemusuem

Nicht nur der Inhalt, auch die Art der Präsentation reflektiert den Umgang mit der Konstruktion von "Heimat".
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  • Nicht nur der Inhalt, auch die Art der Präsentation reflektiert den Umgang mit der Konstruktion von "Heimat".
  • hochgeladen von Theresa Aigner

JOSEFSTADT. Dirndl und Lederhose sieht man in der Stadt Wien wieder öfter - das hat nicht nur damit zu tun, das kürzlich die "Wiener Wiesn" im Prater stattgefunden hat. Wer bei dem Anblick ein Unbehagen verspürt, es aber nicht näher einordnen kann, sollte sich die Austellung "Heimat machen", die seit 18. Oktober im Volkskundemusuem Wien zu sehen ist, nicht entgehen lassen. Denn sie kann Antworten liefern - befasst man sich dort doch intensiv mit der großstädtischen Produktion bzw. Gestaltung von "Heimat". Und damit ist auch die Trachtenmode untrennbar verbunden. "Die aktuelle Konjunktur von Dirndl und Lederhose in der Stadt, lässt uns an die 1930er Jahre zurückdenken", erklärt Birgit Johler, eine der beiden Kuratorinnen hinter der Ausstellung. Auch damals gab es ein "Bedürfnis in der Stadt Tracht zu tragen", was sich auch in der musealen Praxis dieser Zeit niedergeschlagen hat.

So richtete etwa die "Österreichische Heimatgesellschaft" im Museum eine "Trachtenberatungsstelle" ein - dort konnte man Stoffe oder fertige Trachten kaufen und nicht zueltzt die "Echtheit" seiner Tracht mit einem Siegel bestätigen lassen. Das bedeutete eine neue Art der musealen Praxis: Die Trachten lockten mehr und mehr Besucherinnen und Besucher ins Museum, das an den Erlösen aus dem Verkauf beteiligt wurde und so neben der Politik zum Player in Sachen "Heimatkonstruktion" wurde und so auch wesentlich zur austrofaschistischen Kulturproduktion beitrug. Eng verbunden war die Tracht natürlich mit dem "Volkslied" und dem "Volkstanz" aber auch der "Stube", dem "Krippenbau" - auch diesen Element des "Heimatbegriffs" der 1930er Jahre widmet sich die Ausstellung, die eben die Rolle des Museum in Bezug auf die Konstruktion von "Heimat" von damals bis hinein in die 1950er Jahre beleuchtet.

Standardisierung von "Österreichischer Volkskultur"

Dabei könne der Heimat-Begriff sowohl "offen oder eng gefasst" werden und sei sozusagen "konjunkturellen Schwankungen" unterworfen, erklären die Kuratorinnen. Derzeit erlebe vor allem ein "volsktümelnde Heimatbegriff" wieder eine Hochzeit. Die Ausstellung befasst sich mit der Entwicklung des Musem als Zentrum urbaner Volkskulturelle Praxis - die im "Roten Wien" genauso Deutung und und Vermittlung erlebte, wie während der Verengung heimatlicher Narrative zur Zeit des Austrofaschismus. Volkskundler waren federführend an der Standardisierung von "österreichischer" und "deutscher Volkskultur" beteiligt und profitierten vielfach von den veränderten politischen Bedingungen.

Im Nationalsozialismus zogen die Akteure des Museums Vorteile aus den Machtstrukturen des Systems und auch nach 1945, bis weit hinein in die zweite Republik, dienten die in den 1930er Jahren intensiv genutzten Sammlungsbestände erneut einer spezifischen Konstruktion des "Österreichischen". Dabei ist die Herkunft vieler Objekte selbst Forschungsgegenstand, manche werden erstmals im Volkskundemuseum gezeigt. Welche Bedeutung Sammlung und Objekte an sich überhaupt haben, wird auch in ihrer Darstellung abgebildet. Die Gegenstände stehen nicht einfach in Vitrinen am Boden - sie "schweben" mehr oder weniger in der Luft und bieten zwei Seiten der Batrachtung: Von vorne sieht man das "unbelastete" Objekt - etwa Kleidung, Keramik, Kostüme und vieles mehr. Bewegt man sich auf die Hinterseite, werden die Objekte erklärt und kontextualisiert.

"USEum": Beteiligung erwünscht

Aber bei der Eklärung und Einordnung bleibt es nicht - die Ausstellung lädt auch zur Beteiligung über soziale Medien ein. Eigene Sichtweisen auf die Inhalte zu teilen ist erwünscht, das Museuem soll damit zum "USEum" werden, während sich die Besucher in drei Bereichen der Ausstellung damit befassen, wie zu unterschiedlichen Zeiten im Haus "Heimat gemacht" wurde. Und damit findet man auch den Anknüpfungspunkt zum Heute: "Der Heimat-Begriff ist ein sehr aktueller, der im Rahmen des Wahlkampfs häufig mit dem Begriff 'Migration' Verknüpft und für politische Interessen instrumentalisiert wurde", so Museumsdirektor Mathias Beitl.

Zur Sache:

Die Ausstellung "heimat : machen" ist von 18. Oktober bis 11. März im Volkskundemuseum (8., Laudongasse 15-19) zu sehen. Geöffnet ist von Dienstag bis Sonntag, immer von 10.00 - 17.00 Uhr. Mehr Infos: www.volkskundemuseum.at

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