Stop den Bahnlärm
Bürgerinitiative fordert weiter Umsetzung beim Lärmschutz

- Kämpfen weiter gegen den Bahnlärm: Christoph Neuscheller, Silvia Häusl-Benz, Wolfgang Germ, Peter Unterluggauer, Markus Steindl, Klaus-Jürgen Jandl.
- Foto: Martin Assam
- hochgeladen von Sabrina Strutzmann
Die Bürgerintiative "Stop den Bahnlärm" kämpft weiter gegen den Bahnlärm und hat heute über Ihre Initiativen informiert.
PÖRTSCHACH, KRUMPENDORF, KLAGENFURT. In einer Pressekonferenz mit Pörtschachs Bürgermeisterin Silvia Häusl-Benz und der Bürgerinitiative „Stop Bahnlärm“ hat Vizebürgermeister Wolfgang Germ erneut die Kernforderungen zum Ausdruck gebracht: "Im Vordergrund steht klar der Schutz der Menschen und der Erhalt der Lebensqualität im gesamten Kärntner Zentralraum.“
Die Bevölkerung im Kärntner Zentralraum mit rund 250.000 Einwohnern ist mehrfach gesundheitsschädlichem Lärm ausgesetzt.
Einerseits durch den Bahnlärm (besonders durch die lärmintensiven Güterzüge), andererseits auch durch den Verkehrslärm (der Autobahnabschnitt der A2 zwischen Klagenfurt und Villach hat einen massiven Anstieg beim Verkehrsaufkommen).
Finanzierung fehlt
Das Hauptproblem der Gemeinden ist die fehlende Finanzierung bei Lärmschutzwänden – ein Drittel der Kosten muss die Gemeinde tragen. Die Coronakrise hat den finanziellen Spielraum der Gemeinden und die realistischen Aussichten für eine Umsetzung leider auf null gesetzt.
Deshalb hat die Bürgerinitiative zwei zentrale Forderungen für eine Entlastung der lärmgeplagten Bevölkerung aufgestellt, die sofort umsetzbar sind und auch den Gemeinden nichts kosten:
- Tempo 50 im Ortsgebiet für laute Güterzüge
- Nachtfahrverbot für laute Güterzüge
Initiativen auf Gemeindeebene
In Krumpendorf wurde auf Initiative der Bürgerinitiative am 18. Juni im Gemeinderat eine Resolution an die Landesregierung – mit den Forderungen der Bürgerinitiative – einstimmig beschlossen.
Weitere Resolutionen in anderen Gemeinden sollen auch folgen, damit sich die Landesregierung dem Problem annimmt.
"Ziel ist es, anlässlich der bevorstehenden Gemeinderatswahlen den Druck auf die Politik und zu erhöhen und mit den Vorschlägen eine sofortige und kurzfristige Hilfe für die Anrainer zu erwirken", so Markus Steindl.
Initiativen auf Landesebene
Die FPÖ hat am 23. Juli den abgestimmten Antrag im Kärntner Landtag betreffend Bahnlärm Zentral- und Wörtherseeraum eingebracht.
Ziel ist es, auch im Kärntner Landtag dieses für die Bevölkerung wichtige Anliegen zu thematisieren und Druck auch auf den Bund und die ÖBB auszuüben.
Initiativen Bürgerinitiative
Die Bürgerinitiative hat eine Studie zur Gesundheitsgefährdung in Auftrag gegeben und die Ergebnisse präsentiert (wir berichteten).
Entlang der Eisenbahnhauptstrecke in den Ortsgebieten von Klagenfurt, Krumpendorf, Pörtschach, Velden und Villach gibt es dringenden Handlungsbedarf für mehr Lärmschutz, da die Trasse mitten durch die Orts- und Wohngebiete führt und eine große Zahl von Wohnhäusern entlang der Strecke nächtliche Lärmbelastungen von über 55 Dezibel aufweisen und eine ganze Reihe von Wohngebäuden mit mehr als 60 Dezibel belastet sind. Für die mit mindestens 60 dB verlärmten wohngenutzten Gebäude besteht auch nach aktuellem Umgebungslärm – Aktionsplan für Haupteisenbahnstrecken in Österreich gem. Umgebungslärmrichtlinie der EU die Verpflichtung Lärmschutzmaßnahmen zu ergreifen.
Bisher wurden zahlreiche Studien in Auftrag gegeben, die Trassenstudie zur Güterzugumfahrung wurde nun wieder erneut um zwei Jahre nach hinten verschoben (geplante Fertigstellung 2020), die Stadt Klagenfurt hat eine Lärmstudie in Auftrag gegeben mit Fertigstellung März 2020, bis dato gibt es keine Ergebnisse und nun hat die Ministerin bei ihrem Kärnten-Besuch verkündet, wieder eine neue Studie in Auftrag geben zu wollen. Die Bürgerinitiative hat die „Hinhaltetaktik“ satt, "wir brauchen keine Studien mit Fertigstellungstermin St. Nimmerlein, sondern aktiven Lärmschutz!", forder Christoph Neuscheller, der Obmann der „Bürgerinitiative Stop den Bahnlärm“
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