„Kann nichts geben, was mir nicht gehört“
Bgm. Adolf Stark zum Fall Schloss Reifnitz und dazu, wer 2013 voraussichtlich in
Maria Wörth „singt“.
Bgm. Adi Stark spricht im WOCHE-Interview Klartext.
WOCHE: Wurde Schloss Reifnitz zu billig verkauft?
STARK: Magna hat den Grund und die Villa, quasi eine Ruine, 2004 gekauft. Das wurde im Gemeinderat mit 14 zu einer Stimme beschlossen und vom Land geprüft, ist daher rechtsgültig. Ich habe keine Angst vor Ermittlungen der Staatsanwaltschaft, über die ich erst durch die Presse erfuhr.
Was sagen Sie zu den weiteren Vorwürfen (siehe unten)?
Schaubach suchte, als es um den Rückkauf ging, meine Nähe. Die Gemeinde hätte rund 20 Mio. Euro – Grund und durch Stronach getätigte Investitionen – zahlen müssen. Das ging nicht. Ich kann niemandem etwas geben, das mir nicht gehört. Also hätte die Gemeinde Schaubach bzw. seinem angeblichen russischen Investor nichts verkaufen können. Er hat auch den Investor nicht bekannt gegeben. Da muss etwas im Busch sein. Und selbst wenn der Rückkauf durchgeführt worden wäre, heißt das noch lange nicht, dass die Gemeinde Grund und Immobilie wieder verkauft.
Die Million Euro für den Verzicht aufs Rückkaufsrecht wird nun wofür verwendet?
Wir sind dahinter, die Halbinsel zu gestalten. Die Million investieren wir in Wasser und Kanal in Maria Wörth.
Wie steht es um die Projekte neuer Bauhof und Biomassewerk?
Da geht es um die Standortfrage. Wir wollten ja beide Projekte verbinden, hatten schon drei Örtlichkeiten, doch niemand will einen Bauhof neben sich haben. Wir suchen verzweifelt nach einem Standort, wo wir die Bürger so wenig wie möglich stören.
„Flick-Straßenverlegung“ in Dellach: Ja oder nein?
Das Land muss prüfen, ob es Sinn macht. Wenn ja, dann soll es durchgeführt werden. Sonst nicht.
Man hat heuer das tolle Halbinsel-Konzert wie in den Vorjahren mit Eros Ramazzotti oder Simply Red vermisst. Warum gab es keines?
Weil der Fremdenverkehrsreferent (Anm.: Vize-Bgm. Helmut Rothe) keine Idee hatte. Ich bin aber mittlerweile für nächstes Jahr mit einer Agentur in Verhandlungen. Voraussichtlich im Juli kommt die deutsche Gruppe „Unheilig“ nach Maria Wörth.
Wird es 2013 auch wieder ein GTI-Treffen mit Adi Stark an vorderster Front geben? Heuer war das ja lange unsicher.
Das Treffen findet statt. Wenn der Gemeinderat zustimmt, werde ich der Organisator sein – für die Wirtschaft und den Fremdenverkehr.
Zur Sache - die Vorwürfe in der Causa Schloss Reifnitz:
Immobilienmakler Rudolf Schaubach brachte eine Sachverhaltsdarstellung bei der Staatsanwaltschaft ein.
Ein Vorwurf lautet, Stronach habe Grund und Bauwerk mit 6,4 Mio. Euro zu billig erhalten. Im Raum stand, ein Hotel zu installieren. Das Schloss wurde renoviert.
Sollte kein Hotel entstehen, so könne die Gemeinde laut Vertrag das Schloss rückkaufen (Frist: fünf Jahre). Die Frist lief ab und die Gemeinde verzichtete aufs Rückkaufrecht, wofür Stronach eine Million Euro zahlte.
Schaubach kritisiert, dieser Verzicht habe zu finanziellem Schaden für die Gemeinde geführt. Denn er hätte einen Investor gehabt, der eine Million mehr geboten und die Wiederkaufs- und Investitionskosten übernommen hätte. Auch dieser wollte ein Hotel betreiben.
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