Anfischen
Fischer starteten traditioneller in die neue Saison

In Reßnig: Post-SV-Obmann Alfred Pleyer mit Fischerei-Vereinigungs-Obmann Eduard Blatnik und Aufsichtsfischer Walter Kumer (v. l.) | Foto: Polzer
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  • In Reßnig: Post-SV-Obmann Alfred Pleyer mit Fischerei-Vereinigungs-Obmann Eduard Blatnik und Aufsichtsfischer Walter Kumer (v. l.)
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Am 1. Mai findet traditionell das jährliche "Anfischen" statt: Was dahintersteckt und wie es um die Fischerei-Leidenschaft im Bezirk steht - die WOCHE hat sich umgehört. 

KLAGENFURT, KLAGENFURT LAND (vep). Traditionell begehen die Fischer-Vereine in Kärnten am 1. Mai das Anfischen. "Das ist aber nicht der Start der Fischer-Saison", weiß der Klagenfurter Alfred Pleyer, der Obmann der Sektion Sportfischen vom Postsportverein (PSV). "Das hat damit zu tun, das ab 1. Mai die Schonzeit für den Hecht aufgehoben ist, daraus begründet sich diese Tradition. Tatsächlich können wir auch im Winter fischen, ab Februar geben wir die Jahreskarten aus." 
Im Winter wird vor allem der Aalrutten (Quappe) befischt, eine Dorschart. "Ein sehr schmackhafter Fisch", sagt Pleyer.

Seit 37 Jahren Sportfischer-Verein bei der Post

Vor 37 Jahren hat der PSV die Sektion Sportfischen ins Leben gerufen. "Wir haben ein Fischwasser der ,Forstverwaltung Hollenburg' an der Drau zwischen den Staukraftwerk Ferlach-Maria Rain und dem Staukraftwerk Annabrücke gepachtet. Es erstreckt sich vom Kraftwerk Ferlach flussabwärts 14 km am rechten Ufer bis zum Einfluss Freibach, und 3 km am linken Ufer. Ebenso wurde auch der Badesee Ressnig südlich des Stausees für die Fischerei mitgepachtet." 

Fischreiches Gebiet 

Das Gebiet ist fischreich - von Hecht und Zander über Karpfen und Forellen bis hin zu Saibling und Huchen ist alles vorhanden. "Pro Tag und Person dürfen nicht mehr als vier Fische entnommen werden, damit die Natur im Gleichgewicht bleibt", informiert Pleyer. Jährlich setzt der Verein auch wieder Fische nach. "Dazu sind wir verpflichtet. Bei den Forellen sind es um die 700 kg pro Jahr." 
Karpfen müssen nicht so viele nachgesetzt werden, denn: "Zu 90 Prozent werden sie nach dem Foto wieder ins Wasser gelassen", sagt Pleyer. Die größten "Brocken" haben da schon einmal gut und gerne 28 Kilo. "Bei den Raubfischen war der größte Hecht 1,32 Meter lang", sagt Pleyer stolz. 

180 Fischer

Rund 180 Mitglieder zählt die Sektion Sportfischen des PSV. Laut dem Obmann der Kärntner Fischereivereinigung, Eduard Blatnik, zählt ihr Revier zu den größten im Bereich Klagenfurt und Klagenfurt-Land. "Insgesamt gibt es in Kärnten rund 60 bis 65 Vereine, davon sind 49 Mitglieder der Kärntner Fischerei-Vereinigung", erzählt Blatnik. 

Ohne Fischerkarte geht es nicht 

Wer fischen möchte, braucht zunächst eine behördliche Karte und somit eine Bewilligung. "Erst dann kann man grundsätzlich auch die private Fischerkarte in einem der Fischgebiete erwerben", informiert Blatnik. Probleme mit Schwarzfischern hätte man in Kärnten kaum. "Die Moral ist hier sehr hoch. Natürlich gibt es auch bei uns, wie in jedem anderen Bereich, schwarze Schafe", erzählt Blatnik weiter. 

Strafen bis zu 3.600 Euro 

Die Höchststrafe liegt bei 3.600 Euro. "Das kommt zum Tragen, wer wiederholt ohne gültige Fischerkarte und mit Lebendködern ertappt wird." Zusätzlich kann der Fisch-Revierbetreiber Schwarzfischer noch zivilrechtlich wegen Diebstahls anzeigen. 
Übrigens: Auch die private Fischerkarte kann entzogen werden. "Viele Reviere haben ihre eigenen Regeln, um möglichst weidgerecht zu handeln. Sie können Schonzeiten oder Mindestmaße der Fische ausdehnen. Hält sich jemand nicht daran, muss er damit rechnen, dass ihm die Fischerkarte entzogen wird. Solche Fälle gibt es immer wieder einmal." Laut Blatnik sei es leider ein Irrglaube, dass man ein Anrecht auf die Fischerkarte hat, nur weil man sie eben bezahlt. "Das weidgerechte Fischen und der Umweltschutz stehen an oberster Stelle. Daran muss sich jeder halten", betont Blatnik.

Gastfischerkarten steigen 

Die Zahl der Jahreskarten sei laut Blatnik leicht rückläufig und liege derzeit bei 9.700. "Im Gegenzug dazu steigt die Zahl der Gastfischerkarten, also Tages-, Wochen- und Monatskarten. Die Zahl liegt derzeit um die 18.000."
Für den Rückgang der Jahreskarten hat Blatnik eine Erklärung: "Aufgrund der Fischotterproblematik. Sie haben ganze Flussabschnitte leergefressen. Auch die Kormorane nehmen viel vom Fischbestand. Wenn in manchen Revieren zu wenig Fische sind, weichen manche auf benachbarte Länder wie Slowenien, Ungarn oder Italien aus."

Vereinsmeisterschaft statt Anfischen

Der Postsportverein hat bereits am vergangenen Wochenende am Badesee Reßnig sein individuelles "Anfischen" gefeiert: In Form einer zweitägigen Vereinsmeisterschaft, am Samstag für Erwachsene, am Sonntag für Jugendliche. "Das ist unsere Tradition, so machen wir das", sagt Pleyer augenzwinkernd. Er betont, dass auch viele Jugendliche zum Fischen finden. 
Die Faszination an sich lasse sich aber laut Pleyer nicht richtig in Worte fassen. "Natürlich ist es die Nähe und Verbundenheit mit der Natur, das eins sein mit ihr. Aber ich bin jetzt seit 50 Jahren Fischer und kann trotzdem nicht genau sagen, warum. Es ist eine Leidenschaft", sagt er schmunzelnd. 

Zur Sache: Fischen in Kärnten 

Fischen darf man ab dem 7. Lebensjahr, bis 14 nur in Begleitung eines Erwachsenen.
Ab dem 14. Lebensjahr darf man alleine Fischen. 
Fischen darf man in Kärnten nur mit einer gültigen behördlichen Fischerkarte. Diese berechtigt einen zum Kauf einer privaten Fischerkarte in einem der Reviere. 
Alle Auflagen und Gebote sind dabei einzuhalten. Unter anderem darf nicht mit Lebendköder gefischt werden und nur maximal drei Ruten gleichzeitig verwendet werden.

In Reßnig: Post-SV-Obmann Alfred Pleyer mit Fischerei-Vereinigungs-Obmann Eduard Blatnik und Aufsichtsfischer Walter Kumer (v. l.) | Foto: Polzer
Zwei der zehn Aufsichsfischer im Revier des Postsportvereins in Ferlach: Alexander Makig (li.) und Robert Pauschner | Foto: Polzer
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