Investition
Josefinum weitet Angebot für Kinder und deren Familien aus
Das Schulheim Josefinum in Viktring investiert für seine Schützlinge und weitere Verbesserungen des Angebots mehr als eine halbe Million Euro und baut kräftig um.
VIKTRING (vep). Das sozialpädagogische und therapeutische Zentrum Josefinum in Viktring begleitet seit Jahrzehnten Kinder und Jugendliche, die aufgrund ihrer Lebensgeschichte dringend sozialpädagogische, psychologische und therapeutische Hilfe benötigen, auf ihrem Weg in ein eigenständiges Leben. "Wir verstehen uns als geschützter und belastbarer Raum für schulische Bildung, Entwicklungsförderung und psychische Stabilisierung von Kindern und Jugendlichen zur Entfaltung ihrer Potenziale und sozialen Fähigkeiten", so die Gesamtleiterin der Einrichtung, die Psychotherapeutin und klinische Psychologin Dr. Petra Arnusch.
Ausbau für betreutes Innenwohnen
In fünf Häusern und zehn Kleingruppen werden 100 Kinder von den Sozialpädagogen betreut; in vier Kinder- und einem Jugendhaus. Nun wird ein bestehendes Gebäude umgewidmet und umgebaut, um darin eine zusätzliche Form der Unterstützung für die älteren Jugendlichen zu schaffen. "Es ist ein zusätzliches Angebot im Rahmen der bestehenden Plätze", so Arnusch. "Wir werden hier künftig für vier Jugendliche, die schon verantwortungsvoll sind und denen man einen Vertrauensvorschuss geben kann, betreutes Innenwohnen anbieten", so Arnusch. Sprich: Vier völlig eigenständige Wohnungen mit Küche, Bad etc.
Wichtiger Schritt für Selbstständigkeit
Dies sei ein wichtiger Zwischenschritt auf dem Weg in ihre Selbstständigkeit. "Sie lernen hier, noch in geschütztem Rahmen, ein eigenständiges Leben zu führen. Sie müssen sich um die Haushaltsführung kümmern, um ihre Wäsche, das Kochen, müssen alles selbst organisieren. Als Sicherheitsnetz bleibt ihnen aber stets die Anbindung an das Jugendhaus und ihre Betreuer dort."
Für viele Jugendliche mit 18 sei laut Arnusch oft schwer, den Wechsel vom geschützten Bereich des Josefinums in die "normale" Welt zu stemmen. "Das Leben draußen funktioniert einfach anders. Deshalb ist dieser Zwischenschritt des betreuten Innenwohnens auch so wichtig und unterstützend für die Jugendlichen", erläutert Arnusch.
Großräumiges Eltern-Café zur Stärkung der Familien
Neben dem neuen betreuten Innenwohnen wird nun aber auch das Erdgeschoss des selben Gebäudes zu einem geräumigen Elterncafé mit großem Kochbereich ausgebaut. "Wir wollen für die Begegnungen mit den Eltern der Kinder eine schöne Atmosphäre und gute Kommunikationszone schaffen. Denn künftig wollen wir verstärkt die Elternarbeit forcieren", sagt Arnusch. Sprich: Nicht nur die Kinder sollen gestärkt werden, sondern die ganze Familie. Arnusch erläutert: "Es ist der nachhaltigste Ansatz, denn was letztendlich immer bleibt, ist die Familie."
Reitplatz wird saniert und ausgebaut
Und wenn schon umgebaut wird, dann richtig, denn auch die Sanierung des Reitplatzes im Josefinum steht dringend an. "Er ist mehr als in die Jahre gekommen. Außerdem haben wir bisher keine Möglichkeit, dass die Kinder auch bei Schlechtwetter mit den Pferden arbeiten können. Deshalb wird auch ein neues, wir nennen es Reiterstüberl, errichtet", informiert Arnusch. Seit über 20 Jahren bietet das Josefinum neben vielen anderen pädagogischen Zusatzangeboten auch therapeutisches Reiten mit dem Schwerpunkt Voltigieren an und hat dafür zwei eigene Therapiepferde.
"Sind dankbar über Spenden"
Die Pläne des Josefinums kosten natürlich auch Geld; mehr als eine halbe Million Euro werden für diese Vorhaben benötigt. Arnusch: "Wir finanzieren das aus eigenen Mitteln, jedoch ausgelegt auf viele Jahre. Umso wichtiger sind jene, die uns immer wieder mit Spenden unterstützen, sodass wir den Kindern Zusatzangebote wie Lamatouren oder Sommercamps bieten können. Und natürlich wären wir sehr dankbar, wenn einige Spenden auch in den jetzt geplanten Ausbau unserer Infrastruktur für die Kinder fließen könnten."
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.