Die neue Hypo: „Kleiner, einfacher und sauber!“

Die Hypo-Diagnose von Gottwald Kranebitter: „Der Patient ist nun aus der Intensivstation entlassen und befindet sich auf Reha“
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  • hochgeladen von Vanessa Pichler

WOCHE: Wäre die Hypo ein Patient, wie wäre ihr Zustand?
Gottwald Kranebitter: Wir sind aus der Intensivstation entlassen und in der Reha. 2010 war das Jahr der intensiven Notfallbetreuung. Es war notwendig, eine Reihe von chirurgischen Eingriffen durchzuführen. Heute haben wir die Bank auf Schienen gestellt; diese führen zu einer kleineren, einfacheren und kundenorientierteren Bank.

Was heißt „einfach“?
Wir wollen kein Projektfinanzierer in Südosteuropa sein, sondern eine ganz normale Bank, mit Einlagen, Krediten und Leasinggeschäft – in einer Region, in der wir ein Alleinstellungsmerkmal haben.

Der Patient ist überm Berg?
Der Patient steht auf Schienen. Wir haben 2010 die Aufgabe gehabt, Licht in den Keller zu bringen. Das haben wir erreicht.

Es gibt jetzt keine Leichen mehr im Keller?
Man ist vor Überraschungen nie gefeit. Aber wir haben einen guten Überblick.

War die Situation in Slowenien so eine Überraschung?
In einer Umbauphase muss man 100-prozentiges Vertrauen zu den Mitspielern haben. Ist dieses nicht mehr gegeben, müssen Sie Konsequenzen ziehen. Das haben wir gemacht.

Hat strafrechtlich Relevantes dazu geführt?
Wir haben 2010 etwa 50 Führungspositionen gewechselt. Das müssen nicht immer strafrechtlich relevante Sachverhalte sein.

Ist das abgeschlossen?
Aus heutiger Sicht sind diese Umbauarbeiten zum größten Teil abgeschlossen.

Wie steht es um die Stimmung in der Mannschaft?
2010 war davon geprägt, dass die Mannschaft Unmenschliches leisten musste. Mein Eindruck ist, dass die Mitarbeiter Licht am Ende des Tunnels sehen. Sie wollen Geschäft machen – das durften und konnten sie zwei Jahre lang nicht.

Wann wird der Umbau der Bank abgeschlossen sein?
Wir gehen davon aus, dass wir bis Ende 2014 mit den wesentlichen Abverkaufsaufgaben fertig sind. Das Aneinanderrücken von Bank und Leasinggeschäft in den Kernregionen ist auf Schiene – neuer Marktauftrifft folg ab dem zweiten Quartal.

Die Marke bleibt.
Wir sind zum Schluss gekommen, dass die Marke in Südosteuropa noch stark genug ist.

Dort hat sie nicht so gelitten wie in Österreich?
Die Beschädigung der Marke ist zweiffellos in Österreich eine andere. In Südosteuropa ist eine Wiederbefüllung mit positiven Inhalten einfacher möglich. In Österreich müssen wir uns mehr anstrengen.

Wäre es mit neuer Marke einfacher, sich von der Vergangenheit zu distanzieren?
Für einen Marken-Relaunch braucht man Jahre – auch die Kosten wären in keinem Verhältnis zum Nutzen gestanden. Uns ist wichtiger, dass wir unser neues Bild – kleiner, einfacher, kundenorientierter und vor allem auch sauber – mit Inhalten füllen.

Wolfgang Kulterer sagt, man schaut nur auf die Zeit „Kulterer-Striedinger“ und nicht auf die Zeit der Bayern, die die Bilanzsumme in die Höhe getrieben haben. Können Sie dem etwas abgewinnen?
Jeder, der die Bank Anfang 2007 gekauft hätte, hätte das Wachstum weitergeführt. Aus heutiger Sicht muss man sagen: Das Wachstum, die Risikogestion und die instabile Finanzierung auf Haftungen der öffentlichen Hand sind nicht gesund.

Sie gehen davon aus, dass die Hypo eine eigenständige Bank bleiben wird?
Wir haben eine klare Vision: Dort, wo wir stark sind, stark zu bleiben – in der Alpen-Adria-Region. Es gibt keinen zwingenden Grund diese Ausrichtung zu ändern. Im Gegenteil.

Das Headquarter bleibt in Klagenfurt?
Es gibt viele Zurufe, dass das Headquarter an anderer Stelle besser wäre – dem trete ich klar entgegen. Ich glaube, dass es ein guter Standort ist; ich kann mir heute keinen besseren vorstellen.

Wie klein soll die Bank nach dem Umbau sein?
Sie wird etwas größer als die Hälfte von dem sein, was sie 2008 war. Wir werden in etwa bei 20 Mrd. Euro Bilanzsumme landen.

Wie war das Jahr 2010?
Der Umbau ist eine Ausnahmesituation, die sich in der Bilanz widerspiegelt. Wichtig ist 2011, dass wir 2011 die Nulllinie sehen können, um 2012 wieder profitabel zu werden.

Interview von: Uwe Sommersguter / Gerd Leitner

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