Klosterneuburg: Mit Kanu auf dem Weg zum Profi
#Durchstarter21: Der Höfleiner Pauli Preisl ist auf dem Wasser in seinem Element – und er hat noch viel vor.
KLOSTERNEUBURG. "Setz ma uns afoch amal ins Boot", sagte Vater Herbert, selbst professioneller Kanute und Trainer, zu Pauli Preisl. Der Achtjährige hatte bis zu diesem Zeitpunkt, geprägt von einer Familie mit viel Pferden und drei reitenden Schwestern, Voltigieren praktiziert. Doch in der Gruppe, die auf Pferden athletische Übungen vollführt, sind außer Pauli nur Mädchen. "Das wusste ich damals noch nicht zu schätzen", scherzt Pauli heute.
Faszination Wasser
Doch im Boot gefällt es ihm vom ersten Moment an. Bis heute hält die Begeisterung an. "Im Sommer ist es natürlich super bei 30 Grad im kühlen Nass, das Wasser spritzt ins Gesicht" – doch auch im Winter ist die Faszination Wildwasser da. "Man probiert das Wasser für sich zu nutzen, man kann gar nicht gegen das Wasser fahren", erklärt Preisl.
Von seinem Vater und erstem Trainer hat er viel gelernt. "Kanu ist nach wie vor eine Randsportart, aber mein Vater hat das Know-how". Mit ihm war er auf Trainingslagern und Wettkämpfen international bis nach Australien unterwegs. Mittlerweile trainiert Preisl im Nationalteam.
Erfolge
Pauli Preisl war mit seinen knapp 17 Jahren bereits zweifacher Europacup-Gesamtsieger (U14, U16), letztes Jahr 9. bei der Junioren-Europameisterschaft, mehrfacher Juniorenmeister in Österreich, Staatsmeisterschaftsdritter im Jahr 2020. Dennoch sagt der Durchstarter: "Das Größte muss noch kommen." Sein Ziel: Die Teilnahme bei Weltmeisterschaften und den Olympischen Spielen – in drei Jahren gibt es die nächste Gelegenheit, da finden die nächsten Sommerspiele in Paris statt, Olympia 2028 in Los Angeles ein weiterer Traum.
"Jeder Wettkampf ist unterschiedlich, jeder Kurs eine ganz neue Herausforderung."
Pauli Preisl, Wildwasser-Kanute
Training und Analyse
Bis dahin ist es noch ein Stück. Die Saison 2021 verlief nicht so glücklich, trotz einiger Talentproben. Am Anfang stand eine verpatzte Qualifikation in Wien, bei den Saisonhöhepunkten – der Junioren Europameisterschaft wie der Weltmeisterschaft – lief es ebenfalls nicht nach Wunsch. Bei der Weltmeisterschaft führte ein technischer Fehler mit Zeitstrafe zum Ausscheiden im Halbfinale, bei der Europameisterschaft war überraschend schon in den Vorläufen Schluss. Verzagt ist Preisl nicht: "Jetzt wird analysiert, was kann man anders machen, was hat gepasst, dann geht es weiter."
Leben neben dem Sport
Weiter geht es neben dem Wintertraining auch mit der Ausbildung, in diesem Schuljahr wird Preisl Matura machen. "Meine Eltern haben immer gesagt, Ausbildung und Schule müssen immer an erster Stelle stehen", so sieht es auch Preisl. Danach ist der Plan, zum Bundesheer (Heeressport) zu gehen und nebenbei Sport zu studieren. "Mentaltraining interessiert mich sehr."
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