Mein Österreich – Mein Korneuburg
Der Bezirk Korneuburg – damals und heute

Eigentlich entstand dieses Foto beim Korneuburger Hochwasser im Jahr 1920. Es wurde dabei aber auch etwas anderes anderes festgehalten: Nämlich die Holzverkleidung über dem Eingang zur Schiffswert. Diese verdeckt das Wappen der Monarchie, das nach Ausrufung der Republik im November 1918 ungültig geworden war. Heute werden hier keine Schiffe mehr gebaut. Die Nachnutzung des Areals führt immer wieder zu Diskussionen bei Politik und Bevölkerung. | Foto: Museumsverein Korneuburg
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  • Eigentlich entstand dieses Foto beim Korneuburger Hochwasser im Jahr 1920. Es wurde dabei aber auch etwas anderes anderes festgehalten: Nämlich die Holzverkleidung über dem Eingang zur Schiffswert. Diese verdeckt das Wappen der Monarchie, das nach Ausrufung der Republik im November 1918 ungültig geworden war. Heute werden hier keine Schiffe mehr gebaut. Die Nachnutzung des Areals führt immer wieder zu Diskussionen bei Politik und Bevölkerung.
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Wie war das damals eigentlich? Eine Frage, die wohl jedes Enkerl schon Oma und Opa gestellt hat. Und in der Tat, der Bezirk Korneuburg und seine gleichnamige Hauptstadt haben im Lauf der Geschichte schon viel erlebt.

BEZIRK KORNEUBURG. Er ist gewachsen, der Bezirk Korneuburg – auch flächenmäßig. Denn seit Gerasdorf "dazu gehört", ist er 661,84 km2 groß. Gewachsen ist aber auch die Bevölkerung – in den letzten 100 Jahren hat sie sich beinahe verdoppelt. Heute leben 92.983 Menschen (Stand 1. Jänner 2023) hier. Die meisten in der Stadt Stockerau mit knapp 17.000 Einwohnern, gleich danach kommen Korneuburg mit 13.700 und Gerasdorf mit knapp 11.900 Einwohnern.

Am 28. Juni 1895 kam Kaiser Franz Josef höchst persönlich nach Korneuburg, um der feierliche Enthüllung der Statuen am noch nicht ganz fertig gebauten Rathaus beizuwohnen. Heute genießen die Besucher des Rathaus-Restaurants genau dort auf der Terrasse einen Kaffee. | Foto: Museumsverein Korneuburg
  • Am 28. Juni 1895 kam Kaiser Franz Josef höchst persönlich nach Korneuburg, um der feierliche Enthüllung der Statuen am noch nicht ganz fertig gebauten Rathaus beizuwohnen. Heute genießen die Besucher des Rathaus-Restaurants genau dort auf der Terrasse einen Kaffee.
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Ein Blick in die Vergangenheit

Die Anfänge der heutigen Bezirkshauptstadt Korneuburg gehen auf einen kleinen Handelsplatz an der Donau zurück. 1114 wurde er erstmal als "novum forum" erwähnt. Damals gehörte er noch zu Klosterneuburg (Neuburg) dazu. Im 13. Jahrhundert hat sich die Stadt weiterentwickelt, Hochwasserschutzmaßnahmen sei Dank. Es entstand ein Markt, ein Landgericht und auch eine Pfarre siedelte sich an. Haupteinnahmequelle war damals der Donauhandel.
Um 1300 trennte Albrecht I Korneuburg von Klosterneuburg, eine Stadtmauer wurde errichtet, ebenso vier Stadttore – "Neuburg markthalben" war geboren. 1311 folgte das Stadtrecht.

Das Gebäude, in dem Reinhard Schröpfer und Otto Pacher mit dem Museumsverein heute die Geschichte in Ehren halten, wurde einst während der Monarchie, als "Tröpferlbad" erbaut. | Foto: Sandra Schütz
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Von der Landwirtschaft zur Industrie

Im Spätmittelalter war Korneuburg eine finanzkräftige Donauhandelsstadt. Salz, Wein und Getreide gingen über den Ladentisch. Ein Sprung ins 19. Jahrhundert zeigt, die Stadt, die stets von Handel, Gewerbe, Wein- und Ackerbau geprägt war, wandelt sich. Sie wird Verwaltungszentrum für die Region und Garnisonsstadt. Mehrere Kaserne werden gebaut, das Truppenspital errichtet. Zeitweise befanden sich über 1.000 Soldaten in Korneuburg – ein wichtiger Teil des städtischen Lebens.
Großbetriebe siedeln sich an: etwa die Textilfabrik Schaumann, 1852 wird die Schiffswerft eröffnet, damals der größte Arbeitgeber für die ganze Umgebung. Auch das Kwizda Pharmaunternehmen ist auf dem Weg zum heutigen Konzern. Im 20. Jahrhundert kommen das Seilbahnunternehmen Girak, die Ölraffinerie und das Kraftwerk dazu. In der zweiten Hälfe diese Jahrhunderts zieht es auch viele Wiener Firmen ins Umland – der sogenannte "Wiener Speckgürtel" ist aber auch fürs Wohnen und Leben immer interessanter geworden.

Karl Renner kam zum 650-jährigen Jubiläum der Stadt Korneuburg, im Jahr 1948, zu den Feierlichkeiten. | Foto: Museumsverein Korneuburg
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Alle wollen "aufs Land"

Mittlerweile kann man es sich kaum noch leisten, Grund in den Städten des Bezirks zu erwerben. Das Eigenheim rutscht immer weiter aufs Land hinaus. Doch auch dort sind Wohnraum und Betriebsflächen immer mehr begehrt. Nach wie vor ist es die Landwirtschaft – Erdäpfel, Mais, Rüben, Kürbis und vieles mehr – die den Bezirk Korneuburg prägt. 
War es die Hungersnot 1922, die zur Gründung der Landwirtschaftskammer führte, so ist diese auch heute noch vor große Herausforderungen gestellt. Im Zentrum steht die Eigenversorgung, das Reagieren auf den Klimawandel und die Bereitstellung von Wasser, um Lebensmittel erst produzieren zu können.

Vom Gas zum LED

Wurden die Straßen im Bezirk einst mit Kerzen beleuchtet – wenn überhaupt, so wurde in der Monarchie die Straßenbeleuchtung eingeführt. Zuerst in den Städten, dann auch in den ländlicheren Regionen. Betrieb man die Laternen anfangs mit Gas, wurden sie später unter Strom gesetzt. Jetzt rüstet man eifrig auf LED um, um Kosten und Energie zu sparen.

So sah einst die Einfahrt in die Bezirkshauptstadt Korneuburg, die Wiener Straße, aus. | Foto: Museumsverein Korneuburg
  • So sah einst die Einfahrt in die Bezirkshauptstadt Korneuburg, die Wiener Straße, aus.
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Ein Bezirk der Pendler

Im Bezirk Korneuburg wird fleißig gearbeitet. Zwar pendeln viele Bewohnerinnen und Bewohner nach Wien zu ihren Arbeitsplätzen. Fast genau so viele Wienerinnen und Wiener pendeln aber auch in den Bezirk Korneuburg ein.

ZUR SACHE
Größe: 661,84 km2
Einwohner: 92.983
20 Gemeinden, davon drei Städte und 14 Marktgemeinden
Die Gemeinden des Bezirks Korneuburg: Bisamberg, Enzersfeld, Ernstbrunn, Gerasdorf, Großmugl, Großrußbach, Hagenbrunn, Harmannsdorf, Hausleiten, Korneuburg, Langezersdorf, Leitzersdorf, Leobendorf, Niederhollabrunn, Rubßach, Sierndorf, Spillern, Stetteldorf am Wagram, Stetten und Stockerau.

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