Dieses Lied ist keinem "wurst"
War es das Lied oder der "Damenbart"? Ganz Österreich diskutiert über den Sensationserfolg von Conchita Wurst beim Song Contest.
BEZIRK (sz). Hätte der "Phönix" auch abgehoben und gewonnen, wenn ein junger Mann in Jeans ihn gesungen hätte oder war es das extravagante Auftreten? Die Bezirksblätter haben sich im Bezirk Korneuburg umgehört.
Dass Conchita Wurst den Sieg auf alle Fälle verdient hat, davon ist Hans Theessink überzeugt. Der Bluesmusiker, der vergangene Woche gemeinsam mit Hermann Posch in Niederrußbach eine neue CD aufnahm, hat nur lobende Worte: "Tolles Lied, Musik und Text passen. Jedenfalls ein perfektes 'Paket' zur richtigen Zeit. Das Lied hätte sicher auch ohne der 'Bartshow' einen guten Platz belegt. Ich wünsche Conchita Wurst, dass sie jetzt nur nicht von den Medien 'verbrannt' wird."
Songcontest als Statement
Das Spektakel Songcontest ist nicht ihres, verrät Korneuburgs GRÜNE-Stadträtin Elisabeth Kerschbaum. "Aber 2014 war der Songcontest durch den Sieg von Conchita Wurst auch ein, in diesem Ausmaß für mich unerwartetes, Statement für sexuelle Selbstbestimmung." Kerschbaum zollt der "Kunstfigur" Conchita Wurst Respekt. "Ihr authentisches Auftreten hat vielen Österreichern und Europäern die Skepsis und Unsicherheit im Umgang mit Homosexualität genommen – und alle Achtung auch davor, wie sie mit dem Shitstorm umgeht, der ihr ja nicht erspart geblieben ist."
Der professionellen Umgang von Conchita Wurst mit den Medien ist auch Bluesmusiker Hermann Posch aufgefallen: "Viele der jetzigen Jubler haben ihr nach dem Outing das Leben schwer gemacht. Dabei sorgt sie mit ihrer Präsenz sogar in Amerika für Aufmerksamkeit. Auf jeden Fall hat man gesehen, dass man mit tollem Einsatz und Ehrgeiz und ungewöhnlichem Auftritt ohne irgendwelchem ablenkenden Drumherum zum Erfolg kommt."
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