Als die Schulen noch offen waren
Insektenwerkstatt am Waschberg
"Was ist denn das", staunten die Kinder der 2. Klasse der Volksschule Leitzersdorf nicht schlecht, als sie die Schiefkopfschrecke im langen Gras fanden.
BEZIRK KORNEUBURG | LEITZERSDORF. Die grüne Heuschrecke mit dem „schiefen“ Kopf und den unendlich langen Flügeln ist tatsächlich beeindruckend, noch dazu das Weibchen, mit dem langen Legebohrer. Zum Glück war die Temperatur an diesem Vormittag – da war die Schule noch nicht im Corona-Lockdown – kühl genug, dass sich das Prachtexemplar geduldig auf die Kinderhände platzieren ließ. Die kleinen Nachwuchsforscher konnten es mithilfe der Bestimmungskärtchen von Exkursionsleiterin Julia Kelemen-Finan auch sofort korrekt identifizieren.
Bienen als Models
Die 21 Zweitklässler waren fasziniert von den verschiedenen großen und kleinen Heuschrecken, Schnecken und anderen Funden, darunter auch ein riesiges Eigelege (Oothek) einer Gottesanbeterin. Viele Insekten, darunter die meisten Schmetterlinge und auch die Wildbienen, hatten sich zwar schon für den Winter verabschiedet. Aber im Frühling geht die Entdeckungsreise der Volksschüler weiter. Judith Kerschbaumer, die im letzten halben Jahr die Wildbienen-Fauna des Waschbergs im Rahmen ihrer Masterarbeit (betreut von der BOKU Wien) erforschte, erweckte die Neugierde der Kinder jedenfalls schon mit ihren coolen Wildbienen-Fotos.
Der Vormittag am Waschberg verging viel zu schnell, obwohl die Kinder den An- und Abstieg im Rekordtempo bewältigten. Da gab es noch Beeren von Schlehe und Weißdorn zu verkosten und ein kurzer Abstecher zum neu angelegten Bienenlehrpfad der Leitzersdorfer Landjugend ging sich auch aus. Bürgermeisterin Sabine Hopf, die den Kinden zur Begrüßung, ganz themengerecht, einen am Weg gestrandeten Admiral (Schmetterling) mitbrachte: „Unser Waschberg ist ein wahres Naturjuwel und birgt so viele Schätze!"
Naturschutz am Waschberg
Die Insektenwerkstatt ist Teil des Leader-Projektes „Naturschutz am Waschberg“, das von der Gemeinde, dem Land NÖ und der Europäischen Union gefördert wird. Im Projekt werden Pflegemaßnahmen für das Europaschutzgebiet erarbeitet und umgesetzt, um die Attraktivität und Artenvielfalt am Waschberg zu erhalten. Das Projekt umfasst weiters Exkursionen für die Bevölkerung und die Volksschule, einen Waschberg-Folder für alle Haushalte und vieles mehr.
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