Lieber Balkonien als Bombenterror
Aufs große Reisen haben viele Menschen keine Lust mehr.
BEZIRK KORNEUBURG. Terror in den Touristenhochburgen, die damit verbundenen strengen Flughafenkontrollen und letztendlich Abzocke in den alternativen Urlaubsorten – da sucht man sich lieber ein schönes Plätzchen zuhause. Die Bezirksblätter besuchten Korneuburger, die sich ihr eigenes Urlaubsparadies geschaffen haben, sprechen mit Ihnen über ihre Beweggründe, nicht in die Ferne zu schweifen.
Eigentlich schon gebucht
Maria hatte ihre Urlaubsunterlagen eigentlich schon in der Tasche. Zwei Wochen Türkei – Sonne, Strand und Meer in Antalya – sollten es werden. "Gebucht haben wir den Urlaub schon im Frühling. Was man aber jetzt von der Türkei hört, da ist mir die Urlaubslaune vergangen", erklärt die Stockerauerin. Im Reisebüro war man verständnisvoll, die Reise konnte sogar gratis storniert werden.
"Jetzt machen wir es uns halt zuhause schön", lacht Maria und stellt frischen Kaffee auf den Tisch. Dieser steht auf einem kleinen Balkon, bunte Blumen blühen in den Hängekästen und sogar ein paar Paradeiser und Kräuter findet man dazwischen. "Das ist meine kleine Oase", ist Maria stolz. Und wenn das Wasser ruft, dann geht’s ab ins Stockerauer Bad oder zum Teich in Würnitz. "Der ist zum Glück noch fast ein Geheimtipp."
"Mein Garten ist mein Paradies"
Einen ganz anderen Grund, nicht in die Ferne zu schweifen, hat etwa Gaby Fürhauser. Die Korneuburger Gemeinderätin und Volkshilfe-Obfrau hat sich mit ihrem Schrebergarten ein ganz persönliches Wohlfühlparadies geschaffen. "Den Garten kann ich ja nur im Sommer nutzen, warum sollte ich da wegfahren", lacht Fürhauser.
Seit 1995 hat sie ihre Oase. "Eigentlich haben wir ihn für die Kinder angeschafft. Jetzt, wo sie groß sind, kann ich mich hier ganz entfalten." Denn Fürhauser dekoriert, gartelt und bastelt für ihr Leben gern. Kleine Ecken laden zum Verweilen ein – dort ein Strandkorb, da eine Hängematte und natürlich darf auch ein Pool nicht fehlen. "Urlaub machen wir schon, aber erst im Winter, wenn das Wasser abgestellt und der Garten nicht mehr benutzbar ist", erklärt Fürhauser. "Außerdem ist hier immer etwas los. Wir haben total nette Nachbarn, abends sitzen wir oft zusammen und plaudern." Den eigenen Garten will Fürhauser nicht mehr missen. "Der ist einfach ein Teil unseres Lebens geworden."
Und da wundert es nicht, dass sich Fürhauser auch im Korneuburger Schrebergartenverein als stellvertretende Schriftführerin engagiert.
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