Paprika – Ungarns rotes Pulver
Paprikazüchter aus Szeged entwickelten im 19. Jahrhundert den weltberühmten Edelsüßparika.
(APA, dpa). Bis ins 16. Jahrhundert zurück reicht die Tradition der roten Schoten. Türkischer Pfeffer“ soll ein Vermächtnis der Belagerung durch die Osmanen gewesen sein. Als „Paprika“ machten es sich die Ungarn zu eigen und brachten es in der Zucht der roten Gewürzsorten zur Perfektion.
Im 19. Jahrhundert kamen Paprikazüchter aus Szeged auf die Idee, vor dem Mahlen die Rippen der Schotenfrucht zu entfernen. So entstand der mild-scharfe „édesnemes paprika“ – Edelsüßpaprika, der mit der Zeit weltberühmt wurde. Völlig entschärfte Schoten brachten den farbstoffreichen, aber sehr milden „csemege paprika“, den Delikatesspaprika. Und je nachdem, wie viele Samen nach dem Dörren mitgemahlen werden, kommt der hellrote, äußerst scharfe Rosenpaprika aus der Mühle.
Inzwischen findet sich das Originalpulver kaum noch in den Gewürzstreuern. Kostengünstigere Provenienzen aus Brasilien und Spanien haben dessen Platz eingenommen. Dagegen verlangen die Hersteller von Convenience-Produkten wie Ketchup oder Snack-Artikeln seit Jahren verstärkt nach ungarischem Gewürzpaprika.
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