Poly: Schnuppern in allen Fachbereichen
Das Korneuburg Poly praktiziert seit einem Jahr, was jetzt zum österreichweiten Schulversuch wird.
KORNEUBURG (sz). Mit drei Klassen startet das Korneuburger Poly ins neue Schuljahr 2013/14. Dabei haben die Schülerinnen und Schüler – auf freiwilliger Basis – bis Weihnachten in die verschiedensten Fachbereiche hineinzuschnuppern. Erst danach muss man sich festlegen, welchen Schwerpunkt man verfolgen will. Was im Korneuburger Poly bereits seit dem letzten Schuljahr praktiziert wird, startet heuer auch als österreichweiter Schulversuch.
Gute Idee torpediert
Dass man sich mit innovativen Ideen jedoch nicht immer Freunde macht, dass musste Poly-Direktorin Helene Fuchs-Moser erst unlängst verspüren. So trudelte beim Landesschulrat eine anonyme Meldung ein, der ausgerechnet das von den Schülerinnen und Schülern so sehr geschätzte Ganzjahrespraktikum des Polys an den Pranger stellte. Eine Verletzung des sogenannten Schulzeitgesetzes solle hier vorliegen. "Ich weiß, wir bewegen uns hier in einem Graubereich", meint Fuchs-Moser, die ob der Meldung jedoch nur den Kopf schütteln kann. So verbrachten die Schüler einen Vormittag pro Woche in einem Korneuburger Betrieb, wo sie in die reale Arbeitswelt hineinschnuppern konnten. "Viele Schüler haben danach genau in diesen Betrieben Lehrstellen bekommen", ist Fuchs-Moser vom Ganzjahrespraktikum überzeugt. Zudem wurde dieses von den Lehrern penibel vorbereitet und auch, auf eigene Kosten, jedes Mal begleitet.
Jetzt muss man sich nach einer anderen Möglichkeit umsehen, das Praktikum zu ermöglichen. "Wahrscheinlich werden wir mehr Schüler in einem Betrieb zusammenfassen, die dann permanent vom Lehrer begleitet werden", erklärt die Direktorin. Dass diese Möglichkeit auf Grund bestehender Ressourcen dann nicht mehr so vielen Schülern wie vorher zur Verfügung steht, ist ein trauriger Nebeneffekt.
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