Explosion in der Gasstation Baumgarten
Urteil: acht Freisprüche und vier Verurteilungen
Heute ging der Prozess rund um die Explosion in der Gasstation Baumgarten, die sich im Dezember 2017 ereignet und verheerende Folgen hatte, am Landesgericht Korneuburg zu Ende. Das vorläufige Ergebnis: acht Freisprüche und vier Verurteilungen.
BEZIRK GÄNSERNDORF | BAUMGARTEN. "Fahrlässige Herbeiführung einer Feuersbrunst" – auf Grund dieser wurden im heute zu Ende gegangenen Prozess rund um die Explosion in der Gasstation Baumgarten, die sich im Dezember 2017 ereignete, vier Personen verurteilt – jeweils zu bedingten Haftstrafen von zehn Monaten. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
Bei der Strafbemessung erschwerend gewertet wurden die große Anzahl der Verletzten sowie der hohe Sachschaden, der bei der Explosion entstanden ist – beziffert etwa mit 50 Millionen Euro. Mildern auf das Urteil ausgewirkt haben sich dann jedoch der ordentliche Lebenswandel der Beschuldigten und das Wohlverhalten seit der Tat. Auch die lange Verfahrensdauer spielte hier eine Rolle.
125.000 Euro Geldstrafe
Ebenso angeklagt waren vier Unternehmen und zwar nach dem Verbandsverantwortlichkeitsgesetz. Verurteilt wurde schlussendlich jene Firma, die jene Anlage installiert hatte, die für die Explosion verantwortlich war. Das Unternehmen wurde zur Zahlung einer Geldstrafe von 125.000 Euro verurteilt – nicht rechtskräftig.
Wie auch bei den angeklagten Personen, wirkten sich die große Anzahl der Verletzten und der hohe entstandene Sachschaden erschwerend aus. Mildernd wirkte sich hingegen unter anderem das mittlerweile eingeführte Vieraugenprinzip bei der Prüfung von Schnellverschlüssen aus, um ähnliche Unfälle künftig verhindern zu können.
1 Toter und 22 Verletzte
Die Brandkatastrophe in der Gasstation Baumgarten ereignete sich im Dezember 2017. Wie sich später herausstellte, war es die Verschlusskappe des sogenannten Filterseparators, ein hunderte Kilo schwerer Metallteil, der sich bei der Inbetriebnahme der Anlage gelöst hatte. Er hatte dem Druck nicht standgehalten, wurde weggeschleudert und prallte wiederum auf einen anderen Teil der Anlage. Gas konnte austreten, die Folge war eine verheerende Explosion.
60 Personen waren damals in der Gasstation anwesend, ein 32-jähriger TÜV-Mitarbeiter kam ums Leben, 21 Personen wurden verletzt, eine weitere schwer.
27 Feuerwehren waren damals im Einsatz, die Stichflamme der Explosion war kilometerweit zu sehen.
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