80 auf der A22: Feinstaub kostet Lebenszeit

Umweltmediziner Hans-Peter Hutter (re.) weiß: "Egal, wie minimal die Reduzierung ist, man kann Leben verlängern."
  • Umweltmediziner Hans-Peter Hutter (re.) weiß: "Egal, wie minimal die Reduzierung ist, man kann Leben verlängern."
  • hochgeladen von Sandra Schütz

BEZIRK KORNEUBURG | LANGENZERSDORF. Dass man eine 80 km/h-Beschränkung auf der A22, Höhe Langenzersdorf, nicht nur aus Jux und Tollerei fordert, stellten Initiativen-Vertreter Paul Dietachmair-Fried, SPÖ-Vorsitzender Wolfgang Motz und sein Stellvertreter Christoph Baumgärtel vergangene Woche klar. Unterstützung holten sie sich dabei von Hans-Peter Hutter, stellvertretender Leiter der Umwelthygiene und Umweltmedizin an der MedUni Wien. Und Dank seines fundierten Fachwissens weiß der Umweltmediziner, andauernde Lärm- sowie Feinstaubbelastung macht die Menschen krank, kostet mitunter sogar wertvolle Lebenszeit.

Je kleiner, desto gefährlicher

Die Auswirkungen des Verkehrs sind seit vielen Jahren ein umweltmedizinischer Brennpunkt, wie Hutter erklärt. "Dass Lärm und Luftschadstoffe, die signifikant zunehmen, einen massiven Einfluss auf die Bevölkerung haben, ist durch viele Untersuchungen und Studien bewiesen. Je näher die Menschen an stark befahrenen Straßen leben, desto größer ist das Gesundheitsrisiko", so der Umweltmediziner. Beginnend bei Atemwegserkrankungen, verzögertem Lungenwachstum bei Kindern und Asthma, bis hin zu steigenden Krebsraten und erhöhtem Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen – das Bild das der Experte zeichnet, ist ein erschreckendes.
Die große Gefahr stecke vor allem im Feinstaub und dem darin enthaltenen Stickstoffdioxid. "Die Teilchen sind so klein, dass man sie kaum messen kann, sie aber erheblichen gesundheitlichen Schaden anrichten. Sie dringen tief in die Lunge, bis in die Lungenbläschen ein und verteilen sich von dort im ganzen Körper. Das große Problem, der Körper hat so gut wie keine Möglichkeit, sie wieder auszuscheiden."

Die beste Lösung

Das beste, einfachste und effizienteste Mittel, um diesen gesundheitlichen Supergau verhindern zu können, seien, so Umweltmediziner Hutter, Tempolimits. "Sie sind schnell durchführbar, verursachen kaum Kosten, aber eine umso größere Wirkung."
Weil es in Langenzersdorf keine eigene Messstelle gibt, müsse man sogenannte Analogieschlüsse ziehen, erklärt Hutter und zieht dafür eine 20 km lange Teststrecke in Salzburg heran, die wissenschaftlich begleitet und evaluiert wurde. "Dort hat man das Tempo von 100 auf 80 gesenkt und festgestellt, dass die Stickstoffdioxid-Werte um acht Prozent reduziert wurden. Das hört sich nicht viel an, aber jede Reduktion ist ein absoluter Benefit für die Gesundheit." Und eine Geschwindigkeitsreduktion von 130 auf 80 brächte einen noch deutlicheren Gewinn von etwa minus 25 Prozent. Auch der Lärm hat sich bei der Salzburger Teststrecke um bis zu drei Dezibel verringert. "Und das macht in der Wahrnehmung der Menschen rund ein Drittel weniger Lärm aus", erklärt Hutter.

Nächste Info-Veranstaltung

Nach wie vor werden in Langenzersdorf Unterschriften für ein Temporeduktion auf der A22 gesammelt. Unterschreiben kann man etwa im Bürgerservice am Gemeindeamt oder auch bei verschiedenen Veranstaltungen.
So auch am 22. März 2018, 19 Uhr, wenn die GRÜNEN Langenzersdorf zur Info-Veranstaltung in die "Werkstatt & Kunst" (Wiener Straße 110) einladen. Dann geht es um Gesundheit, Feinstaub, Lärm, Emissionen und entsprechende Maßnahmen.

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