NÖ Landtagswahl 2023 - Bezirk Korneuburg
Verluste für ÖVP – FPÖ jubelt über Platz 2

Landesprecherin Helga Krismer gartuliert GRÜNE-Bezirksspitzenkandidat Dietmar Pfeiler zum Ergebnis. Feierstimmung pur bei der FPÖ und auch die NEOS freuen sich über Zugewinne ist allen Bezirksgemeinden. | Foto: Sibera, FPÖ, NEOS
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Der Bezirk Korneuburg hat gewählt – gemäß dem NÖ-Trend: Wundenlecken bei ÖVP und SPÖ, FPÖ auf Platz 2.

Die Landtagswahl im Bezirk Korneuburg ist geschlagen – ÖVP verliert, ebenso die SPÖ, FPÖ auf Platz 2. | Foto: Sandra Schütz
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BEZIRK KORNEUBURG. Die Landtagswahl 2023 ist geschlagen, das Ergebnis für den Bezirk schnell erklärt: mit einem Minus von knapp 7 Prozentpunkten erreicht die ÖVP 42,46 % und somit Platz 1. Dahinter mit 20,02 % (+ 6,68) die FPÖ, die die SPÖ mit 18,68 % (- 4,04) auf Platz 3 verweist. Leichte Zugewinne von jeweils rund 2 Prozentpunkten bei GRÜNEN (10,28 %) und NEOS (8,56 %).

Minus im ganzen Bezirk

Dass es keine einzige Gemeinde ohne VP-Verluste gibt, schmerzt Spitzenkandidat Christian Gepp. Wie auch Landeshauptfrau Mikl-Leitner sieht er den Grund im Aufgerieben werden zwischen Krise, Teuerung und Bundesthemen. Während man die meisten Stimmen in Rußbach (54,82 %) holen konnte, fuhr man in Spillern (32,49 %) das schlechteste Ergebnis ein. Die meisten Verluste musste man mit - 12,87 Prozentpunkten in Großmugl hinnehmen.
Ähnlich ergeht es der SPÖ, auch sie muss Verluste in allen Gemeinden – auch den klassisch "roten" – hinnehmen. Eine solche bescherte aber das beste Ergebnis, nämlich Spillern (31,03 %), die wenigsten Wähler konnte man in Großrußbach (10,02 %) überzeugen. Von einem "dramatischen Wahlergebnis" spricht SPÖ-Spitzenkandidat Martin Peterl. Da schmerzt auch das rote Stetten, wo man mit - 8,60 Prozentpunkten die meisten Verluste hinnehmen musste, allerdings Platz 2 vor der FPÖ halten konnte.

FPÖ zieht klar davon

"Wir sind die einzige Partei, die das Ohr am Bürger hat", erklärt sich FPÖ-Spitzenkandidat Hubert Keyl den Wahlerfolg. Den größten Zuspruch erzielte man in Stetten mit 24,04 %. Am wenigsten überzeugen konnte man in Bisamberg mit 13,82 %. Und der FPÖ ist gelungen, was ihr prognostiziert wurde – die SPÖ in 14 Gemeinden zu überholen und auf Platz 2 zu landen. Einzig in fünf Gemeinden (Bisamberg, Enzersfeld, Korneuburg, Spillern und Stetten) ist dies nicht geglückt, in Langenzersdorf reichte es sogar "nur" für Platz 4. Stimmenverluste gab es dennoch in keiner einzigen Gemeinde.

Pink vor Grün

Mit einem lachenden und einem weinenden Auge können die GRÜNEN auf den Wahlabend zurückblicken. Zwar musste man Stimmenverluste nur in zwei Gemeinden hinnehmen, Hagenbrunn (- 0,60) und Niederhollabrunn (- 0,54), allerdings wurde man neunmal – in Enzersfeld, Gerasdorf, Hagenbrunn, Hausleiten, Leitzersdorf, Niederhollabrunn, Rußbach, Stetteldorf, Stetten – von den NEOS auf Platz 5 verdrängt. Gegenwehr kommt allerdings aus dem "gallischen Dorf" Langenzersdorf, wo die GRÜNEN mit 15,98 % ihr bestes Bezirksergebnis verbuchen können und die FPÖ sogar auf Platz 4 verwiesen haben.
Über ausschließlich Stimmengewinne können sich die NEOS freuen. "Wir tun jetzt, was wir am besten können, den Regierenden auf die Finger schauen und dafür sorgen, dass die Menschen und nicht die Mächtigen im Mittelpunkt stehen", freut sich Bezirks-Spitzenkandidatin Kathrin Kaindl. Mit diesem Vorhaben sprach man auch in Bisamberg den meisten Wählern aus der Seele und holte sich mit 12,58 % das beste Bezirksergebnis. Am wenigsten überzeugen konnten die NEOS im ländlichen Ernstbrunn (5,62 %), im Wien-nahen Hagenbrunn allerdings holte man sich mit + 4,69 Prozentpunkten die meisten neuen Wählerstimmen.

Statements der Spitzenkandidaten

Christian Gepp, ÖVP: Das Wahlergebnis ist für Christian Gepp klar einer "Protestwelle, ausgelöst durch weltweite Krisen und Unzufriedenheit" geschuldet. Auch die Bundesthemen, die in Diskussionen – auch im Land – bestimmend waren, trugen ihren Teil dazu bei. "Die Folge ist ein schmerzliches Ergebnis für die Volkspartei Niederösterreich. Ich habe schon viele Wahlkämpfe erlebt. Aber ich habe noch nie so einen Gegenwind. Ohne unsere Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und die unzähligen Funktionärinnen und Funktionäre wäre dieser Tag sicher viel schlechter ausgegangen. In Korneuburg haben wir Charakter gezeigt, einen beherzten Wahlkampf geführt, der sich aber leider nicht im Ergebnis widerspiegelt."
Das Grundmandat für den Bezirk Korneuburg ist sicher, ob Gepp selbst den Sitz als Landtagsabgeordneter wieder bekleiden wird, sei noch offen. "Das hängt von den Vorzugsstimmen am."

Martin Peterl, SPÖ: "Das Wahlergebnis ist dramatisch. Ich hätte wirklich nicht damit gerechnet, dass die FPÖ NÖ-weit auf Platz 2 kommt. Dass die ÖVP so dramatisch abstürzt, auch das hätte ich mir nicht gedacht. Ich gehe davon aus, dass das sowohl bei der ÖVP als auch bei der SPÖ personelle Konsequenzen haben wird. In Korneuburg selbst haben wir einen tollen Wahlkampf geführt. Wir haben 3.600 Hausbesuche gemacht – das war wichtig und hat Spaß gemacht. Die Stimmungslage habe ich aber trotzdem falsch eingeschätzt. Es ist halt ein Unterschied, wie die Leute mit einem reden und wie sie dann in der Wahlkabine abstimmen. Was mich persönlich freut und auch überrascht, den Sprengel 1 in Korneuburg, der traditionell ein ÖVP-Sprengel ist, konnten wir knapp gewinnen."
Ein Landtagsmandat wird sich nicht ausgehen, ob es für den Bundesrat reicht, lässt Peterl offen. "Heute steht der Landesparteivorstand an, dann werden wir mehr wissen."

Hubert Keyl, FPÖ: "Mein erster Gedanke – Fassungslosigkeit. Mit einem solchen Ergebnis hätte ich nie gerechnet. Das macht mich sprachlos, den Prognosen der vergangenen Tage wollte und konnte ich nicht trauen. Wir waren im Bezirk Korneuburg gut aufgestellt und sind die einzige Partei, die ihr Ohr am Bürger haben. Wir sind nicht abgehoben, wie die ÖVP und bieten Lösungen an. Bei diversen Gesprächen mit Bürgern, etwa in einem Gemeindebau in Stockerau, haben wir gemerkt: den Leuten fehlt es, dass ihnen jemand zuhört, sie jemand ernst nimmt."
Die Chancen, dass Keyl einen der neu gewonnenen Landtagssitze bekommt, stehen gut. "Das ergibt sich schon allein durch die Reihung, ist stehe auf Platz 12 der Landesliste." Diesbezügliche Gespräche habe es schon im Vorfeld gegeben. "Ich rechne fest damit."

Noch am Wahlabend wurde in Korneuburg gefeiert: FPÖ-Spitzenkandidat Hubert Keyl (mi.) im Kreise seiner Mitstreiter. | Foto: FPÖ
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Dietmar Pfeiler, GRÜNE: "Wir freuen uns über gute Zugewinne, dass wir das vierte Mandat und somit den Klubstatus erreichen konnten. Auch ein weiterer Sitz im Bundesrat ist uns sicher. Das Ergebnis im Bezirk Korneuburg ist erfreulich, sogar eines der drei besten Bezirksergebnisse NÖ-weit. Auffallend ist, dass wir auch in den ländlicheren Gemeinden Fuß fassen und respektable Zugewinne verzeichnen konnten – etwa in Leobendorf, Großrußbach und Großmugl. Es ist uns offensichtlich gelungen, mit unseren Inhalten – Energiewende und Klimaschutz – die für uns erreichbaren Menschen zu überzeugen."
Chancen, selbst in den Landtag oder Bundesrat zu kommen, sieht Pfeiler nicht. "Das ist schon allein durch die Reihung auf der Landesliste unwahrscheinlich. Wir wissen unseren Bezirk aber gut vertreten. Außerdem hat unser Team auf Gemeindeebene gut zusammengearbeitet, sich vernetzt, ausgetauscht und abgestimmt. Diesen Elan nehmen wir nun in die Arbeit in unseren Gemeinden mit."

Die GRÜNEN freuen sich über das vierte Mandat, Klubstatus und ein weiteres Bundesratsmandat: Alexandra Adler, Helga Krismer und Dietmar Pfeiler.
 | Foto: Sibera
  • Die GRÜNEN freuen sich über das vierte Mandat, Klubstatus und ein weiteres Bundesratsmandat: Alexandra Adler, Helga Krismer und Dietmar Pfeiler.
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Kathrin Kaindl, NEOS: "Wir freuen uns über dieses Ergebnis, weil es ein gutes Zeichen ist, dass NEOS im Land und auch im Bezirk Korneuburg weiterwachsen. Natürlich hätten wir uns das vierte Mandat gewünscht. Wir werden aber auch mit drei Mandaten das machen ,was wir am besten können: den Regierenden auf die Finger schauen und dafür sorgen, dass wieder die Menschen im Mittelpunkt stehen, nicht die Mächtigen. Bedanken möchten wir uns heute bei allen, die zur Wahl gegangen sind und von ihrem Stimmrecht Gebrauch gemacht haben."

Freude auch bei den NEOS – Zugewinne in allen Bezirksgemeinden: Ulrike Höbarth-Kaindl, Spitzenkandidatin Kathrin Kaindl und Christoph Rodler. | Foto: NEOS
  • Freude auch bei den NEOS – Zugewinne in allen Bezirksgemeinden: Ulrike Höbarth-Kaindl, Spitzenkandidatin Kathrin Kaindl und Christoph Rodler.
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Der Wahltag im Bezirk Korneuburg zum Nachlesen:

So hat der Bezirk Korneuburg gewählt

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