Nach über zwei Jahren
Wieder Leben im Flüchtligsquartier in Korneuburg

Bis zu 80 unbegleitete Minderjährige sollen im Korneuburger Flüchtlingsquartier untergebracht werden. | Foto: Sandra Schütz
  • Bis zu 80 unbegleitete Minderjährige sollen im Korneuburger Flüchtlingsquartier untergebracht werden.
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Im Jahr 2015, zum Höhepunkt der Flüchtlingskrise, mietete der Bund die ehemalige Informatikschule in der Raiffeisenstraße, früher Johann Pamer-Straße, an. Eine Zeit lang war es das Zuhause von Asylsuchenden, bis es vor über zwei Jahren "geschlossen" wurde. Seit dieser Woche ist wieder Leben in das Haus eingekehrt – rund 40 unbegleitete Minderjährige leben seit Anfang dieser Woche in Korneuburg.

BEZIRK | STADT KORNEUBURG. Es sei vor allem die Corona-Situation, die die Verantwortlichen dazu bewogen habe, die Jugendlichen, die bisher in anderen Quartieren untergebracht waren, aufzuteilen, erzählt Bürgermeister Christian Gepp. "Genau so wie alle anderen Unterkünfte, die der Bund angemietet hat, wird auch Korneuburg nun wieder reaktiviert. Die Burschen sind alle unter 20 Jahre alt, schulpflichtig ist keiner mehr." Geplant ist, dass demnächst noch weitere Jugendliche einziehen werden – eine Belegung des Korneuburger Quartiers ist für bis zu 100 Personen ausgerichtet, zwischen 60 und 80 sollen schlussendlich hier wohnen.
Bereits jetzt wird daran gearbeitet, das "Netzwerk Asyl" in Korneuburg wieder aufleben zu lassen. "Anfang nächster Woche ist ein Termin mit dem Betreiber geplant, dann werden wir uns koordinieren und abstimmen." Noch weiß man nicht, was gebraucht wird, ob und wie man helfen kann. "Sobald wir nähere Informationen erhalten, werden wir diese dann selbstverständlich auch an die Korneuburgerinnen und Korneuburger weitergeben", verspricht der Stadt-Chef.

Viel zu besprechen

Dass es vernünftig ist, das Quartier wieder zu nutzen, wenn Bedarf ist – schlussendlich wird ja dafür gezahlt – steht auch für GRÜNE, SPÖ und NEOS außer Frage. "Was aber nicht in Ordnung ist, ist die Kurzfristigkeit dieser Wiedereröffnung und die Nicht-Information für die Gemeinde. Man könnte meinen, dass das Innenministerium sich Aufregung in der Bevölkerung wünscht", gibt GRÜNE-Stadträtin zu bedenken. Dass Gepp den "runden Tisch" wieder einberufen will, sieht sie positiv.
Überrascht von der Wiederöffnung, vielmehr vom großen Bedarf an Wohnraum für Asylsuchende, zeigte sich auch SPÖ-Stadtrat Martin Peterl: "Ich bin überzeugt, dass alle Beteiligten ihr Bestes geben werden, um einen reibungslosen Ablauf gewährleisten zu können."
Dass man die Möglichkeit einer Unterbringung – vor allem von Kindern und Jugendlichen aus dem abgebrannten Flüchtlingslager Moria – nicht schon früher in Erwägung gezogen hat, bedauert NEOS-Gemeinderätin Sabine Tröger: "Wir werden uns auf jeden Fall dafür einsetzen, dass sich die unbegleiteten Jugendlichen in Korneuburg wohlfühlen und sinnvolle Freizeitbeschäftigungen finden. Jetzt gilt es aber auch, im Sinne der Pandemie Aufklärungsarbeit zu leisten und die Jugendlichen, zu ihrem eigenen Schutz, zur Impfung zu bewegen."

FPÖ-Gemeinderat fürchtet um Sicherheit

Für FPÖ-Gemeinderat Hubert Keyl steht fest, in Korneuburg bringt man "illegal eingereiste Flüchtlinge" unter. Er ist nun um die Sicherheit der Bevölkerung besorgt, fordert die Einberufung eines permanenten Sicherheitsrates. "Es muss gewährleistet sein, dass die Stadt Korneuburg nicht alleine die Hauptlast an Flüchtlingen im Weinviertel tragen muss", fordert Keyl.

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