Wir retten das Gericht
Das Bezirksgericht (BG) Stockerau soll nicht geschlossen werden. Die Bezirksblätter setzen sich ein!
STOCKERAU/KORNEUBURG (sz/mr). „Ich werde alles in meiner Macht stehende tun, um die Schließung unseres Gerichtes zu verhindern“, stellte Stockeraus Bgm. Helmut Laab klar. Der Grund dafür war eine, von Justizministerin Beatrix Karl präsentierte Liste, nach der die Bezirksgerichte Stockerau und Hollabrunn geschlossen und in das neue Justizzentrum Korneuburg integriert werden sollen.
In Stockerau geht´s schnell!
Einen Vorteil der Gerichtsschließungen will Karl in rascheren Entscheidungen erblicken, weil sich Richter größerer Bezirksgerichte zu Spezialisten in ihren Sachgebieten entwickeln würden. Die vom eigenen Ministerium im Justiz-Intranet veröffentlichten Zahlen sprechen jedoch eine andere Sprache.
Das vom „Karl-Plan“ auflösungsbedrohte BG Stockerau gilt mit zwei Richtern als Kleingericht. Gerade dieses BG führt seit Jahren österreichweit im Ranking der Erledigungsdauer streitiger Zivilakten: Im Jahr 2010 war solch ein Akt am BG Stockerau durchschnittlich nach 3,7 Monaten erledigt. In Österreichs größtem Bezirksgericht, Innere Stadt Wien, brauchten 44 „Spezialisten“ dafür im Schnitt 10,6 Monate, also nahezu dreimal so lang. So viel also zum Argument der „hurtigen Spezialisten“.
Stockerau kämpft
„Wir werden alle Möglichkeiten ausschöpfen, den Standort Stockerau zu erhalten“, gibt sich Bgm. Laab kämpferisch. Damit den Worten Taten folgen, wurde auch schon im Gemeinderat ein Resolutionsantrag für den Erhalt des Stockerauer Bezirksgerichtes gestellt, der lediglich von den FPÖ-Gemeinderäten abgelehnt wurde.
Ist das „Justizzentrum“
jetzt schon zu klein?
Das noch in Bau befindliche Justizzentrum Korneuburg könnte Stoff für eine Nestroyposse liefern: Wird der Karl-Plan umgesetzt, könnte das Justizzentrum bereits vor seiner Eröffnung Anfang September zu klein sein. So war zwar die Aufnahme des Bezirksgerichtes Stockeraus räumlich eingeplant, die des Hollabrunner Personals jedoch nicht.
Wollen auch Sie sich für den Erhalt der Bezirksgerichte einsetzen, dann schauen sie auf der Facebook-Seite „facebook.com/bezirksgericht“ vorbei und werden Sie aktiv!
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