Europacup-Sieg für Beatrice Kudlacek

STOCKERAU. In dieser Stadt im Nordwesten Rumäniens ist man sehr stolz auf die Fechttradition, so ist Satu Mare, laut eigenen Angaben, die Stadt mit den meisten Fechtweltmeistern der Welt.
Bei diesem Europacupturnier der Altersklasse Kadetten war auch die Stockerauerin Beatrice Kudlacek am Start. Auch für sie war das Turnier etwas besonderes, war es nicht nur das letzte Europacupturnier der Kadetten der Saison, es war auch das letzte für Beatrice Kudlacek, die ab der nächsten Saison in die nächst höhere Altersklasse wechselt. Dementsprechend motiviert, noch einmal allen zu zeigen, dass sie zu den besten dieser Altersklasse in Europa zählt, ging die Stockerauerin in dieses Turnier.
Mit fünf Siegen und einer Niederlage in der Vorrunde ging Beatrice auf dem 9. Platz gesetzt in die Direktausscheidung. Nach einem Freilos und einem klaren Sieg über die Rumänin Baloiu folgte ein Dämpfer gegen eine weitere Rumänin, Teodora Sirbu. Nach einer 14:15 Niederlage, an der die Schiedsrichterin nicht ganz unbeteiligt war, musste Beatrice den kräfteraubenden Weg über den Hoffnungslauf antreten um noch einmal in den Bewerb zurückzukommen. Nach Siegen über die Rumänin Potor und die Ukrainerin Budenko stand Beatrice in der letzten Runde des Hoffnungslauf erneut Teodora Sirbu gegenüber. Dieses mal lies die Stockerauerin nichts anbrennen und siegte klar 15:7. Damit war sie zurück im Hauptbewerb.
Nach einem klaren 15:3 Sieg gegen Rumäniens Nummer eins, Anca Saveanu, war das erreicht, wovon Beatrice schon lange geträumt hatte. Endlich in einem Semifinale und somit am Podest eines Europacupturniers.
Was der rumänische Veranstalter nun inszenierte, findet man leider nur sehr selten im Fechtsport. Vor der Tribühne wurde eine Finalbahn aufgebaut, die Tribühne selbst füllte sich mit Kommunalpolitikern und Vertretern der lokalen Wirtschaft, und das rumänische Fernsehen war mit vier Kameras und Übertragungswagen vertreten.
In dieser Gänsehautstimmung traf Beatrice im Semifinale auf die Ukrainerin Anna Taranenko. Vor zwei Wochen hatte Beatrice das letzte Aufeinandertreffen der beiden im polnischen Posen knapp verloren. Dieses Mal lief alles wie von selbst. Strotzend vor Selbstvetrauen gewann Beatrice 15:10. Und es sollte noch besser kommen.
Im Finale war mit Rebeca Candescu erneut eine Rumänin die Gegnerin. Und auch dieses Gefecht konnte Beatrice mit 15:10 für sich entscheiden und somit den Sieg in diesem Europacup nach Hause bringen.
Dementsprechend glücklich nahm sie am Abend zu den Klängen der österreichischen Bundeshymne die Preise (Pokal und Schwert) entgegen. Am Sonntag verstärkte sie als Gast das Team Ukraine 2 und führte diese Mannschaft immerhin zur Bronzemedaille. Mit diesem Turniersieg kämpfte sich Beatrice auch unter die Top Ten der Europarangliste zurück. Somit wird sie bei den kommenden Europameisterschaften als Nummer 7 gesetzt ins Turnier starten.