Landwirtschaft
2018 hartes Jahr für die Landwirtschaft – nicht nur im Bezirk
"Es war heuer ein sehr hartes Jahr für uns Bäuerinnen und Bauern – eigentlich das schlechteste von den 30 Jahren, die ich nun schon mit meinem Mann den Betrieb bewirtschafte", erzählt Ingrid Stacher, Vizepräsidentin der NÖ Bäuerinnen. Um diesem "Trend" entgegen zu wirken, formulierte der Bauernbund nun Forderungen zur Sicherung der heimischen Höfe.
BEZIRK KORNEUBURG | STOCKERAU. Zahlreiche Funktionärinnen und Funktionäre des Bauernbundes im Bezirk Korneuburg trafen sich zur Bezirkskonferenz in Stockerau. Bezirksobmann Julius Schauerhuber gab dabei einen Überblick über die Aktivitäten im vergangenen Jahr. Wichtige Eckpunkte waren hier unter anderem die Aktion „Hofjause“ am 1. Mai oder die Sympathiekampagne „Österreich isst frei“, bei der rund um den Nationalfeiertag über den echten Preis und Wert heimischer Lebensmittel informiert wurde. Auch die Landeskammerrätin Ingrid Stacher, die Bezirksbäuerin und die Landjugend Stockerau gaben einen Einblick in die Arbeitsschwerpunkte des abgelaufenen Jahres.
Schädlinge, Dürre & Klimawandel
Als Gastreferent konnte man den Vizepräsidenten der NÖ Landwirtschaftskammer, Otto Auer, begrüßen. Er referierte zum Thema „Landwirtschaft in der nächsten Generation“. Diskutiert wurden außerdem die Auswirkungen des Klimawandels in Form von Dürre und Schädlingsdruck: Diese stellten die Bäuerinnen und Bauern in diesem Jahr auf Acker, Wiese und im Wald vor außerordentliche Herausforderungen. Auer formulierte klare Vorstellungen des Bauernbundes für die Stärkung der Land- und Forstwirtschaft und des ländlichen Raumes.
Faire Handelspraktiken
„Wir arbeiten sieben Tage die Woche hart dafür, dass die Konsumentinnen und Konsumenten dreimal täglich hochqualitative, heimische Lebensmittel auf den Tisch bekommen“, stellte Auer fest und forderte deshalb: „Die Zukunft unserer bäuerlichen Familienbetriebe kann nur durch Sicherstellung eines gerechten Anteils an der Lebensmittel-Wertschöpfungskette und Abstellen der unfairen Handelspraktiken gesichert werden.“
Daran knüpften auch die Teilbezirks-Obmänner Hermann Haller und Lorenz Mayr an: „Wir wollen überall dort, wo der Konsument nicht selbst die Wahl der Lebensmittelherkunft hat, klare Verhältnisse schaffen: Wenn für Großküchen oder Kantinen in Schulen, Pflegeheimen oder Kindergärten eingekauft wird, soll die Herkunft von Fleisch und Eiern klar ausgeschildert werden." Die Herkunftskennzeichnung von Lebensmitteln in öffentlichen Einrichtungen wird in Niederösterreich bereits vorgelebt, auch der Bund soll diesem Beispiel folgen. Dazu liegt eine Petition auf, die auch online unter www.gutzuwissen.co.at unterschrieben werden kann.
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