Manfred Nowak
Ein Berufsleben lang dem AMS Korneuburg treu
42 Jahre lang war Manfred Nowak beim AMS, 18 Jahre davon als Leiter in Korneuburg. Jetzt geht es in die Pension.
BEZIRK | STADT KORNEUBURG. Eigentlich war es purer Zufall, dass Manfred Nowak beim AMS gelandet ist. "Ich hab zu studieren begonnen, Jus. Dann hab ich erfahren, dass das Arbeitsamt in Korneuburg Leute sucht und mich beworben." Das war vor 42 Jahren, als das AMS noch Arbeitsamt hieß und sein Zuhause über der alten Feuerwehr hatte. "Eigentlich hatte ich keine Ahnung, was dort zu tun ist", lacht Nowak. Denn seine Bewerbung von damals ist nicht gerade ein Musterbeispiel, wie man es heute machen sollte, gibt der AMS-Leiter schmunzelnd zu. Und so hat Nowaks Karriere begonnen, "abgesehen von zwei Ferialjobs beim Metro, war ich dem AMS mein ganzes Berufsleben lang treu".
Eine spannende Zeit
Mit Ende des Jahres beginnt für Manfred Nowak nun eine neue Zeitrechnung – es geht in die Pension. Und würde er heute alles noch einmal genau so machen? "Ja! Ich hab mich von Anfang an gut mit dem Arbeitsamt identifiziert, die Tätigkeit dort hat sich als genau das Richtige herausgestellt."
1993 stieg Nowak dann zum stellvertretenden Leiter auf, mit der Ausgliederung des AMS aus der Bundesverwaltung 2003 wurde er zu seinem Leiter. "Die Zeit bis heute ist schnell vergangenen, war sehr bewegt, lustig, hatte aber auch seine ernsten Aspekte", erinnert sich Nowak.
Als der Korneuburger beim AMS begonnen hat, "waren wir 18. Heute gibt es 35 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und auch die Anzahl der Kunden hat sich vervielfacht". Und so ist es Nowak noch gut in Erinnerung, wie sich die Kollegen im "Arbeitsamt" in Zeiten der Vollbeschäftigung um neu eintrudelnde Akten regelrecht gestritten haben.
Es wird "moderner"
Bewegt, das hat auch Manfred Nowak viel. So war er maßgeblich an der Einführung der EDV-Systeme im AMS beteiligt. "Entwickelt haben das die Informatiker, in der Testphase ausprobiert und angepasst, das haben wir in Korneuburg." Heute kaum vorstellbar: in den Anfangszeiten hat man noch mit Karteikarten gearbeitet, "die Leute, die eine Arbeit suchten, hat man meist persönlich gekannt."
Zurück zum "Ursprung"
"Das Ende meiner Berufslaufbahn hätte ich mir schon anders vorgestellt", lächelt Nowak. Denn seit zwei Jahren hat ihn und sein Team die Corona-Pandemie fest im Griff. Existenzsicherung, das war und ist oberstes Gebot. Das Organisieren der Kurzarbeit, das Ausbezahlen der Gelder, Jobs vermitteln, neue Perspektiven für jene suchen, die ihre "alten" verloren hatten – seit Corona kam, konzentriert sich die Arbeit auf das Wesentliche. "Und das ist einer der guten Aspekte an der Krise. Wir sind wieder direkt für die Leute da und arbeiten weniger an Zahlen und Zielen", findet Nowak auch kritische Worte.
Verändert hat sich im Lauf der Zeit aber nicht nur die Arbeit beim und im AMS, sondern auch die Kundschaft. "Der Bezirks hat sich vom Produktions- zum Dienstleistungsstandort gewandelt und somit auch die Jobs. Mittlerweile gibt es viele innovative Betriebe, die hochqualifiziertes Personal suchen. Dazu kommt, dass Dienstverhältnisse heute nicht mehr so lange dauern."
Eine der letzten großen Aufgaben, abgesehen von Pandemie, Kurzarbeit und Krise – als wäre dies nicht schon genug, war für Nowak der große Umbau des heutigen AMS in der Laaer Straße. "Ich war schon dabei, wie wir Anfang der 80er-Jahre in das heutige Haus übersiedelt sind. Letztes Jahr haben wir wieder die Kisten gepackt und das Ausweichquartier beim Eurospar bezogen. Zurück übersiedle ich dann nicht mehr", lacht Nowak.
Seine Nachfolge zu regeln und das AMS in guten Händen zu wissen, das war Nowak schlussendlich wichtig. Und was wird er jetzt tun? "Ich freu mich auf die Pension. Und mit meinen zwei Enkerln wird mir sicher nicht langweilig."
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