Frauen und der Arbeitsmarkt
Pension von Frauen um 39 Prozent niedriger
Der Internationale Weltfrauentag am 8. März entstand im Kampf um das Wahlrecht für Frauen, für die Emanzipation und die Gleichberechtigung. In Österreich-Ungarn fand am 19. März 1911 der erste Frauentag statt. 110 Jahre später, im Jahr 2021, sind Frauen nach wie vor in vielen Bereichen – trotz gesetzlicher Gleichstellung, benachteiligt.
BEZIRK KORNEUBURG. Bezahlte und unbezahlte Arbeit sind nach wie vor sehr ungleich verteilt. So arbeiten Frauen zu knapp 48 Prozent in Teilzeit, nur 10,7 Prozent der Männer sind in solchen Arbeitsverhältnissen zu finden. Dem Allgemeinen Einkommensbericht 2020 des Rechnungshofs zufolge, war der jährliche Bruttoverdienst 2019 der unselbständig erwerbstätigen Frauen um 36 Prozent niedriger, als der der Männer. Frauen verdienen – selbst wenn sie in Vollzeit arbeiten – um 16 Prozent weniger als Männer in Vollzeit. Eine Ursache für diese großen Unterschiede ist das deutlich niedrigere Gehalt in vielen frauentypischen Berufen. Die Einkommensnachteile der Frauen setzen sich bis zum Lebensende fort. Pensionistinnen haben im Durchschnitt eine um 39 Prozent niedrigere Pension als Pensionisten.
Frauenförderung Tag für Tag
Dem Arbeitsmarktservice (AMS) Korneuburg ist die Gleichstellungs- und Frauenförderung ein wichtiges Anliegen. Tag für Tag – nicht nur am Internationalen Frauentag. Über 52 Prozent des Förderbudgets (ohne Kurzarbeitsbeihilfe) wurde 2020 für Frauen verwendet. Das „Frauen in Handwerk und Technik“-Programm konnte 2020 weiterhin sehr erfolgreich Frauen in noch immer und sicher auch in Zukunft nachgefragten Berufsbereichen ausbilden.
34 Frauen haben letzte Jahr im Bezirk Korneuburg in FIT-Zentren ihre Ziele und Kompetenzen abklären können und oft auch neue, sehr gute Neuausrichtung gefunden, weiters eine Basisqualifikation im angestrebten Ausbildungsbereich erhalten. Neun Frauen haben danach mit einer handwerklich-technischen Ausbildung mit Lehrabschluss begonnen. "Fachkräfte in diesen Bereichen werden von Unternehmen weiterhin gesucht und Frauen sind gefragte Mitarbeiterinnen", wissen Wiedereinsteigerinnen-Betreuerin Ute Hess und FIT-Betreuerin Verena Meister. 66 Prozent der Absolventinnen der FIT-Ausbildungen haben anschließend ein Dienstverhältnis gefunden.
Auch 2021 können Frauen aus über 100 FIT-Ausbildungsberufe mit mindestens Lehrabschluss (Lehrberufe mit maximal 40 Prozent Frauenanteil) auswählen. Das AMS Korneuburg bietet also auch heuer eine Vielzahl von Unterstützungs- und Förderangebote für Frauen.
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