Weingut Pfaffl investiert 5,5 Millionen Euro in Stettner Standort

- Foto: Pfaffl
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Zu den Vorzeigeweingütern Österreichs zählt das Weingut Pfaffl aus Stetten im Bezirk Korneuburg. Wie Heidemarie Fischer, die mit ihrem Bruder Roman Pfaffl das Weingut leitet, dem NÖ Wirtschaftspressedienst mitteilte, wird der Betrieb großzügig umgebaut. „Im Betriebsgebäude gegenüber unserem Büro wird derzeit der Weinkeller ausgebaut und um ein Tanklager für rund eine Million Weinflaschen erweitert“, erklärt die Firmenchefin. Anschließend werden das Presshaus und der Bereich der Traubenübernahme um das Doppelte vergrößert, eine vollautomatische Abfüllanlage angeschafft und ein neues Logistik-Zentrum eingerichtet.
Damit wird auch der gesamte Umlauf des Betriebes total verändert. Im Zuge der Umstellung will man den Lkw-Verkehr aus der engen Schulgasse verlagern und in Absprache mit den Anrainern über einen Feldweg umleiten. Die 2017 begonnen Bauarbeiten sollen bis Ende März 2019 fertig sein. Die voraussichtlichen Kosten des gesamten Umbaus belaufen sich auf rund 5,5 Millionen Euro.
Trotz der umfangreichen Bauarbeiten hat der Weinbaubetrieb mit seinen rund 30 Beschäftigten fleißig gearbeitet und kann bereits jetzt die ersten Flaschen des Heurigen anbieten. „Wir hatten eine sehr gute frühe Ernte schon im August. Daher ist jetzt bereits der erste 18er fertig“, sagt Heidi Fischer. Die restliche Erntearbeit wird allerdings noch bis Mitte Oktober dauern.
Zum Weingut Pfaffl gehören rund 110 Hektar Weingärten, die im südlichen Weinviertel zwischen Feldern, Wäldern und Ortschaften liegen. Die gesamte Traubenernte ergibt rund 1,5 Millionen Liter Wein. Davon sind 60 Prozent Weiß- und 40 Prozent Rotweine. Beim Weißwein führt der Grüne Veltliner, beim Rotwein sind St. Laurent und Zweigelt die beliebtesten Sorten. Insgesamt hat Pfaffl 30 verschiedene Weine im Angebot. In den letzten Jahren verzeichnete das Stettner Weingut Umsatzsteigerungen von bis zu 30 Prozent. Etwa die Hälfte des Umsatzes entfällt auf den Export in 40 Länder, darunter auch nach Russland, USA und Großbritannien.
Bei soviel Erfolg sind die Firmenchefs immer wieder auf der Suche nach Mitarbeitern. „Ein Großteil unserer Arbeit ist nämlich Handarbeit“, sagt Heidi Fischer, die seit 2011 mit ihrem Bruder den Betrieb leitet. „Wir fahren nur selten mit den Traktoren durch die Weingärten, damit die Böden nicht verdichtet werden und die Abgasmissionen möglichst gering bleiben.“ Ein Schwerpunkt ist auch die Beachtung des Klimawandels. Die Pflege und Bearbeitung der Pfaffl Weingärten wird ständig dem Klima angepasst. Dazu gehören auch Überlegungen, andere Hanglagen zu bepflanzen und bei Bedarf eine Bewässerung zu installieren.
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