So teuer ist der Schulanfang

Gaby Fürhauser, Obfrau der Volkshilfe Korneuburg, will am 31. August viele Gutscheine verteilen.
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BEZIRK KORNEUBURG. Der Schulanfang wirft seine Schatten voraus. Und er belastet das Budget vieler Familien. Im Schnitt geben die Niederösterreicher 783 Euro pro Schulkind und Jahr aus. AHS-Oberstufenschüler kosten ihren Eltern gar über 1.200 Euro. Vier von fünf Haushalten fühlen sich dadurch stark belastet.

Immer eine Herausforderung

Das ist der Schulbeginn jedes Jahr auch für Familie Huber. Mit drei Kindern – Monika und Daniela gehen in die Volksschule, Clemens in die Neue Mittelschule – ist der Start ins neue Schuljahr immer eine teure Angelegenheit. "Schulsachen, wie Hefte, Stifte und Ordner sind da fast schon eine Nebensache. So richtig ins Geld geht meist das Gewand, denn unsere Drei wachsen so schnell, dass meist nach den Ferien neue Schul-Outfits her müssen", erzählt Mama Maria. Nicht zu vergessen die Kosten, die unter dem Schuljahr anfallen: "Die Nachmittagsbetreuung brauchen wir zum Glück nicht finanzieren, wir haben ganz liebe Großeltern, die uns helfen. Aber zum Beispiel Schulausflüge, Schikurse oder Schullandwochen – da kommt schon mit drei Kindern einiges zusammen, mit Sicherheit mehrere tausend Euro."

Im Schnitt 1.288 Euro

Im Rahmen einer Schulkostenstudie der Arbeiterkammer NÖ (AKNÖ) wurden 399 Familien mit 671 Kindern befragt. Das Ergebnis: Besonders die Kosten für mehrtägige Schulveranstaltungen fallen bei der finanziellen Belastung der Familien ins Gewicht. 234 Euro werden dafür im Schnitt pro Schuljahr und Kind ausgegeben. An zweiter Stelle folgen Beiträge und Selbstbehalte mit 107 Euro, gefolgt von Schreibwaren und Materialien mit 100 Euro.
Verbesserungspotential sieht hier Günter Kastner, Leiter des Referats Schule und Hochschule der AKNÖ: "Zum einen kann ein zentraler Einkauf über Schulen oder Gemeinden die Kosten bei Heften und Stiften reduzieren, zum anderen sollte man sich überlegen, was überhaupt gebraucht wird." Kastner rät Elternvereinen, sich mit ihren Schuldirektoren rechtzeitig darüber zu verständigen.

Kostenpunkt Nachhilfe

Laut AKNÖ-Studie schlagen die Kosten für die Nachhilfe mit 67 Euro pro Schulkind und Jahr zu Buche, wobei ein Teil der Nachhilfe-Ausgaben im Sommer gar nicht erfasst werden konnte.
Kritik zur Notwendigkeit von Nachhilfe kommt etwa von der FPÖ: "Es sollte vermehrt kostenloser Förder- und Nachhilfeunterricht direkt in den Schulen angeboten werden. Das kann natürlich nur Hand in Hand mit vernünftigen Reformen im Bildungsbereich einhergehen, bei denen man endlich auf die Bedürfnisse der Schüler eingeht", fordert Robert Koppensteiner.

Schulstart-Hilfe

Dass der Schulstart ein großes Loch ins Börsel jener reißt, die schon im Alltag haarscharf rechnen und haushalten müssen, weiß auch die Volkshilfe Niederösterreich. Daher lädt sie jedes Jahr zur Schulstartaktion ein, bei der Familien und Alleinerziehende mit schulpflichtigen Kindern mit Libro-Gutscheinen unterstützt werden. "Das größte Problem ist jedoch, dass die Hemmschwelle, zu uns zu kommen, so groß ist und wir oft nicht allen helfen können, denen es zustehen würde", erklärt Volkshilfe Korneuburg-Obfrau Gaby Fürhauser und lädt schon jetzt ein: "Einfach am Donnerstag, den 31. August 2017, um 18 Uhr zu uns ins Sozialzentrum (Im Augustinergarten 6) kommen."#+Wichtig: Das Einzige, das man mitbringen muss, ist ein Einkommensnachweis. Und wer nicht sicher ist, ob er die Schulstart-Hilfe in Anspruch nehmen darf oder Fragen hat, einfach bei Gaby Fürhauser (0699/17100535) melden.

Zur Sache: Im September wird jeweils ein Schulgeld von 100 Euro für jedes Kind zwischen 6 und 15 Jahren ausgezahlt. Die Anweisung des Schulstartgeldes erfolgt gemeinsam mit der Auszahlung der Familienbeihilfe für September. Es ist daher kein gesonderter Antrag nötig.
In NÖ gibt es darüber hinaus Schülerbeihilfen bei sozialer Bedürftigkeit: www.noe.gv.at/noe/Stipendien-Beihilfen/Foerd_Schuelerbeihilfe.html.

Gaby Fürhauser, Obfrau der Volkshilfe Korneuburg, will am 31. August viele Gutscheine verteilen.
Als besonders ärgerlich empfindet Robert Koppensteiner (FPÖ Bezirk Korneuburg) die Kosten für Nachhilfeunterricht. | Foto: privat

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