Vor 100 Jahren: 12. Juli 1918
Vor 100 Jahren schrieb die Wochen-Zeitung für das Viertel unter dem Manhartsberge:
"Erweiterte Mädchenbildung. Die Kriegsverhältnisse haben es notwendig gemacht, Frauen und Mädchen zu mannigfachen Berufstätigkeiten heranzuziehen und es gibt heute kaum einen Berufszweig, in welchen nicht auch weibliche Hilfskräfte tätig wären. Viel und gerne werden weibliche Kräfte, so sie hiezu befähigt sind, bei Aemtern wie Privaten für Büroarbeiten bestellt. Daraus ergibt sich das Bedürfnis des heranwachsenden weiblichen Geschlechts nach erweiterter Schulbildung, da es ganz zweifellos ist, daß selbst nach Eintritt friedlicher Verhältnisse die Nachfrage nach weiblichen Hilfskräften in den sogenannten Intelligenzberufen noch lange anhalten wird. Diesem Bedürfnisse Rechnung tragend, hat der Gemeindeausschuß in seiner letzten Sitzung über Antrag des Kuratoriums des städt. Realgymnasiums beschlossen, vom kommenden Schuljahre ab auch Mädchen als Hospitantinnen in unsere städtische Mittelschule aufzunehmen. Im Zusammenhange damit wurde auch die Frage der Errichtung einer vierten Bürgerschulklaasse für Mädchen erörtert u. kam hiebei übereinstimmend die Ueberzeugung zum Ausdrucke, daß es dringend wünschenswert wäre, unsere Mädchenbürgerschule in dieser Richtung zu erweitern. Die Errichtung der 4. Mädchenbürgerschulklasse, für die sich ebenso wie die Stadtvertretung auch die Schulbehörde lebhaft interessiert, hängt im Wesentlichen davon ab, daß sich für den Besuch dieser Klasse eine genügende Zahl von Schülerinnen findet.
Es ergeht daher an alle Eltern, die geneigt wären, ihre Töchter die 4. Bürgerschulklasse besuchen zu lassen, die Einladung sich bei der Gemeinde oder der Schuldirektion zu melden."
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