Holz in Redensarten und Sprüchen
Holzauge, sei wachsam - oder: Der Holzkopf auf dem Holzweg

Holz - Quelle vieler Sprichwörter und Redensarten.
  • Holz - Quelle vieler Sprichwörter und Redensarten.
  • hochgeladen von Manfred Kellner

LANGENLOIS (mk) Wie wichtig das Holz in früheren Jahrhunderten für die Menschheit war, zeigt die Fülle von Sprüchen, Sprichworten und Redensarten, in denen das Wort Holz vorkommt - und die noch heute verwendet werden, obwohl die Herkunft manchmal gar nicht mehr so klar ist.

Warum sagt man zum Beispiel: „Holzauge, sei wachsam“, wenn man jemanden zu besonderer Aufmerksamkeit auffordern möchte? Mindestens drei Deutungen werden angeboten: Der Ausdruck kann sich auf Holzkugeln beziehen, die auf Burgen die Schießscharten verschlossen, aber so durchbohrt waren, dann man durch das Loch die Umgebung beobachten konnte: Wer sein Auge am Holz hatte, musste also wachsam beobachten. Die zweite Möglichkeit kommt aus dem Schreinerhandwerk: Der unerfahrene Lehrling wurde beim Hobeln von Brettern vor den harten Astansätzen („Holzaugen“) gewarnt: „Ein Holzauge kommt! Sei wachsam!“

Aber vielleicht ist man mit diesen Erklärungen auf dem Holzweg. Und auch das ist ein Holz-Wort aus früheren Zeiten: Wer im Wald einem Holzweg folgte, gelangte zu einem Platz, an dem Bäume gefällt wurden. Der Weg wurde auch zum Abtransport des Holzes verwendet, so dass der Holzweg eine Sackgasse war. Der Wanderer, der auf ihm unterwegs war, musste entweder wieder umkehren oder beschwerlich durch das Unterholz irren.

Da klopft man doch lieber dreimal auf Holz, dass einem das nicht geschieht. Dreimal auf Holz? Warum? Eine Erklärung: Bergarbeiter klopften an die Holzbalken, die den Stollen abstützten, um sich von deren Tragfähigkeit zu überzeugen: Klang es hell, war das Holz gut, klang es dagegen dumpf, war das Holz morsch.

Die Menschen damals waren offenbar aus anderem Holz als heute - und so sagte man auch: Jemand ist aus hartem Holz geschnitzt - und andere aus gutem oder auch aus schlechtem Holz. Und man drohte: Aus Dir mach ich Kleinholz! Spätestens dann hatte man etwas auf dem Kerbholz. Aber was ist das schon wieder für ein Holz?

Im Mittelalter, wo kaum jemand schreiben und lesen konnte, wurden Schuldverhältnisse auf dem Kerbholz dokumentiert: Auf einem länglichen Brettchen oder einem Stock wurden Symbole eingekerbt. Je mehr, desto größer war die geschuldete Menge. Anschließend wurde der Stock längs gespalten, so dass weder Schuldner und Gläubiger die eingekerbten Markierungen unbemerkt manipulieren konnte.

Wer ein Holzkopf war, ein Dummkopf eben, versuchte es trotzdem - flog auf und musste dann Süßholz raspeln: sich also möglichst geschickt herausreden. Kern diese Redensart ist die Süßholzpflanze, deren zuckerhaltige Wurzel früher geschabt und geraspelt wurde - für Arzneien und Süßwaren. Astrein, nicht wahr? Wieder so ein Holz-Wort, das ein Holzstück frei von Ästen oder Astlöchern bezeichnet.

Und bevor dieser Artikel jetzt vom Hölzchen aufs Stöckchen kommt, sich also immer mehr in Einzelheiten verliert, beenden wir ihn besser und klopfen zur Sicherheit dreimal auf Holz…

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