Ghegastraße: Zu viel Verkehr am Schleichweg
- <b>Neue Initiative:</b> SP-Bezirkschef Hohenberger will mit Favoritens Bezirksvize Josef Kaindl die Verkehrssünder bändigen.
- Foto: Bajer
- hochgeladen von Thomas Netopilik
Trotz Verbotstafel ist das Geradeausfahren in der Ghegastraße sehr beliebt. Politik und Polizei sind machtlos.
LANDSTRASSE. Es sind nicht nur ein paar einzelne schwarze Schafe. Es sind manchmal Hunderte am Tag, die von der neuen Alfred-Adler-Straße beim Hauptbahnhof im 10. Bezirk kommen und denen das Geradeaus-Fahrverbot herzlich egal ist. Resignierende Worte eines Polizisten, der die Situation von einem Planquadrat her kennt, wenn Dutzende Lenker er-wischt werden. Ist keine Exekutive in der Nähe, dann nehmen überhaupt nur wenige Fahrer das Links- und Rechtsabbiegegebot ernst. "Das geht auch untertags so. Ich stecke am Weg zu meinem Lokal in der Arsenalstraße im Stau und vom Hauptbahnhof fährt einer nach dem anderen geradeaus über die Kreuzung", ärgert sich der Landstraßer Unternehmer Reinhard Seiler.
SP-Bezirksvorsteher Erich Hohenberger wollte eigentlich gemeinsam mit seinem Favoritner Bezirksvize-Parteikollegen Josef Kaindl ursprünglich verhindern, dass der Verkehr von der Sonnwendgasse direkt in die Ghegastraße gelangt und beim Gürtel die ohnehin hochsensible Kreuzung mit der Alfred-Blamauer-Gasse noch ärger belastet. Wenn man nach der Unterführung beim Hauptbahnhof wie vorgeschrieben links abbiegt und danach rechts in den Gürtel, trägt das zudem zur Verringerung des Lärmpegels im Arsenal bei.
Schärfere Kontrollen
Auch wenn die Polizei nicht jeden Tag dort strafen kann, kündigt Hohenberger schärfere Kontrollen an: "Verhöhnen lassen wir uns nicht. Auch für Bewohner im Arsenal gibt es keine Ausrede." Die meisten Verkehrssünder nehmen einfach eine Abkürzung zum Gürtel. Aber selbst Bewohner im Arsenal, deren Vertreter sich für die Maßnahme stark gemacht hatten, finden sich unter den schwarzen Schafen.
Plan B ist für Hohenberger die Schaffung zusätzlicher baulicher Maßnahmen. Dazu will er sich aber zuvor mit seinem Favoritner Kollegen Kaindl kurzschließen.
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