Geburtstagsglückwunsch
Happy Birthday, Neunerhaus

- Geburtstagsglückwünsche: Günther, Geschäftsführerinnen Elisabeth Hammer und Daniela Unterholzner, Helmut (v.l.).
- Foto: Christoph Liebentritt
- hochgeladen von Sophie Brandl
1999 wurde Neunerhaus mit dem Ziel gegründet, Wünsche von wohnungslosen Menschen Ernst zu nehmen.
LANDSTRASSE. "Als ich vom Neunerhaus erfahren habe, war es wie Ostern und Weihnachten gleichzeitig", erzählt Helmut, ehemaliger Bewohner der Hagenmüllergasse. "Für mich war das die letzte Rettung." Er erlebte das erste Mal seit Langem, wie es ist, jemandem auf Augenhöhe zu begegnen.
Das alles hat die Organisation Neunerhaus möglich gemacht. Eine Sozialorganisation, die ihren Ursprung 1999 in der Hagenmüllergasse hat.
Dort entstand das erste Haus für obdachlose Menschen. Seitdem half die Einrichtung 23.520 Mal mit Wohnen, medizinischer und tierärztlicher Versorgung. In ganz Wien. Und feiert nun ihr 20-jähriges Jubiläum. Insgesamt 2.179 Menschen fanden durch das Neunerhaus in den letzten 20 Jahren wieder ein dauerhaftes Zuhause. 260 Kinder und Jugendliche wurden außerdem vor Wohnungslosigkeit bewahrt. Die medizinischen Angebote der Sozialorganisation starteten im Jahr 2006. Bei 204.037 Arztbesuchen wurde seither 17.142 Mal wohnungslosen, obdachlosen und auch nichtversicherten Patienten ärztlich geholfen.
"Obdachlosigkeit beenden"
Helmut hat es mittlerweile geschafft: Er hat eine eigene Wohnung in der Leopoldstadt, einen Job und ist ehrenamtlicher Mitarbeiter sowie Spender vom Neunerhaus. Diesen Weg hat Günther noch vor sich. Er zog 2018 ins Neunerhaus im dritten Bezirk. "Ich war spielsüchtig, verlor Freundin, Job, Führerschein und Wohnung. Dann war ich zwei Jahre obdachlos", erinnert er sich. Bis er hier aufgefangen wurde und nun einen Neustart wagen kann. Auch er will später ehrenamtlich helfen. "Ich will etwas zurückgeben und kann nur sagen: Danke Neunerhaus!"
Die Statistik Austria besagt, dass ein Mensch, der einmal im Leben obdachlos war, das Risiko hat, 20 Jahre früher zu sterben. Und das will die Sozialeinrichtung verhindern. "Unsere Vision ist es, in den nächsten 20 Jahren die Wohnungslosigkeit in Wien zu beenden", sagt Geschäftsführerin Elisabeth Hammer. Einfach wird das nicht. "Das gesellschaftliche Klima ist kälter geworden, es gibt Stigmatisierungen und Vorschussmisstrauen", so Hammer weiter. "Wir bauen gerade jetzt an einer sozialen Stadt der Zukunft." Kollegin Daniela Unterholzner stimmt zu. "Wir bieten Hilfe auf Augenhöhe und entwickeln Projekte mit Betroffenen gemeinsam. Menschen am Rand der Gesellschaft werden zurück in die Mitte gebracht." Denn: Jeder Mensch ist gleich.


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