1. Wiener Gedenkkonzerte zum Holocaust
Aspangbahnhof Gedenkkonzert zum Holocaust
Samstag, 4. Mai um 14.00
Im Leon-Zelman-Park beim Mahnmal Aspangbahnhof, 1030 Wien
Im Unterschied zu Deutschland, wo die jüdische Bevölkerung aus mehreren Städten deportiert wurde, war der zentrale Ort für die Deportationen der jüdischen Bevölkerung Österreichs der Wiener Aspangbahnhof im 3. Bezirk. Im Zuge der großen Deportationen, die zwischen Februar 1941 und Oktober 1942 von Wien abgingen, wurde der Großteil der jüdischen Bevölkerung von dort in Ghettos und Vernichtungslager im Osten deportiert. Der abseits der großen Bahnhöfe bzw. Hauptreise-Bahnrouten liegende und daher weniger frequentierte Bahnhof wurde vermutlich bewusst für diesen Zweck ausgewählt. Gleichzeitig befand sich der Bahnhof jedoch mitten in der Stadt, sodass der zuweilen wöchentliche Abtransport von jeweils rund tausend Jüdinnen und Juden nicht unbemerkt, sondern vor den Augen der Bevölkerung erfolgte.
Zwischen 1939 und 1945 wurden insgesamt 48.953 Jüdinnen und Juden aus Wien deportiert, davon 47.035 Personen in 47 Transporten vom Wiener Aspangbahnhof. Die Zielorte der Deportationen aus Wien waren das „Generalgouvernement“ (Nisko, Opole, Kielce, Modliborczicze, Łagów/Opatów und Izbica), Łódź (Warthegau), Riga (Lettland), Minsk mit Maly Trostinec (Weißrussland), Theresienstadt („Protektorat“) und Auschwitz (Oberschlesien). Von den vom Aspangbahnhof deportierten Jüdinnen und Juden überlebten nur 1.073 Personen.
Frau Caroline Shklarek-Zelman, die Tochter von Leon Zelman, wird die Gedenkrede dazu halten.
Vienna Royal Philharmonic Kulturverein unter der künstlerischen Leitung von Peter Illavsky wird Werke von vertriebenen Wiener Komponisten interpretieren.
„Wer ein Leben zerstört, zerstört eine ganze Welt, und wer ein Leben rettet, rettet die ganze Welt“ (Mischna Traktat Sanhedrin, 4,5)
„Warum erinnern? Wer sich der Unmenschlichkeit nicht erinnern will, der wird anfällig für neue Ansteckungsgefahren.“
Mit dem Erinnern an die schrecklichsten Zeiten des 20. Jahrhunderts will der Vienna Royal Philharmonic Kulturverein das Andenken an die Opfer des Nationalsozialismus wahren, Lehren aus der Vergangenheit ziehen und sich bewusst mit diskriminierenden und antisemitischen Tendenzen in der Gesellschaft auseinandersetzen.
Durch die Rekonstruktion und Aufführung der Musik vertriebener Komponisten werden nicht nur deren künstlerischen Schöpfungen wieder in das Tageslicht gebracht, sondern auch ein Symbol der Versöhnung und des kulturellen Verständnisses erschaffen.
Der Eintritt ist frei.
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