Fälschermuseum: Die Alten Meister in der Löwengasse

Diese "Madonna im Grünen" wurde nicht von Raffael gemalt.
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LANDSTRASSE. Gustav Klimts Judith hängt schräg gegenüber von Rembrandts kleinem Selbstbildnis, das sich neben William Turners "Sich der Küste nähernden Yacht" und Schieles "Stehendes Mädchen in kariertem Tuch" befindet. In einem kleinen Museum in der Löwengasse hängen diese Meistwerke schön kompakt an den Wänden, und das ganz ohne Lichtschranken, Kameras und Luftentfeuchter. Original die Farben und das benutzte Papier, nur die angegebenen Maler haben diese Kunstwerke nicht gemalt. "Mein Mann und ich haben das Fälschermuseum 2005 gegründet, nachdem wir den Berliner Fälscher Edgar Mrugalla kennen gelernt haben. Wir haben ein Bild von ihm erworben und somit den Grundstein für unsere Sammlung gelegt", erzählt Diane Grobe, die mit ihrem Mann das einzige Fälschermuseum in Europa betreibt.

Illegal ist das Museum, das sich in unmittelbarer Nachbarschaft zum Hundertwasserhaus befindet, nicht. "Wir verkaufen keine Fälschungen als Originale, sondern stellen diese Bilder bewußt als Fälschungen aus. Das Interessante an diesen Objekten ist die Kriminalgeschichte, die hinter jedem Objekt steckt", so Grobe, die nicht nur Bilder, sondern auch alte Malkästen als Exponat besitzt. "Mit alter Farbe und altem Papier wurden unzählige Fälschungen hergestellt." Wieviele von diesen Fälschungen noch als Originale an den Wänden internationaler Museen hängen, kann Grobe nicht abschätzen. "Fünf bis zehn Prozent der Bilder in den Museen sind entweder Fälschungen oder dem falschen Maler zugeschrieben. Wir besitzen eine Zeichnung, von der wir selber nicht wissen, ob sie echt oder gefälscht ist. Wir haben sie drei Kunsthistorikern gezeigt und drei unterschiedliche Antworten erhalten." Um welche Zeichnung, die in dem rund 230 Quadratmeter großem Museum hängt, es sich handelt, möchte Grobe nicht sagen. Dafür verrät sie einiges über die Kunst des Fälschens: "Gehen Sie in eine Nationalbibliothek und verlangen Sie ein altes Buch – die erste Seite ist immer ein Leerdruck. Mit alter Kohle oder speziell angemischten Farben wie etwa mit Walnußöl kann ein guter Fälscher Experten jahrzehntelang täuschen."

Reichtum für Fälscher

Solch ein guter Fälscher war der 1906 in Ungarn geborene Elmyr de Hory, der in Orson Welles Film "F wie Fake" vor der Kamera stand. Jahrzehntelang lebt der Brite wie seine Fälscherkollegen in Saus und Braus; aufgeflogen ist seine Tätigkeit erst 1966, da seine Bilder noch feucht in den Verkauf gelangten. Ebenfalls einen großen Namen als Fälscher hat sich der Brite Tom Keating gemacht, der mehr als 2000 Fälschungen verkaufte. "In England muss im Gegensatz zu den anderen europäischen Ländern im Bild vermerkt sein, dass es sich um eine Fälschung handelt. Keating hat das auf dem Untergrund vermerkt und dann mit der Farbe zum Malen begonnen. Erst beim Röntgen wurde das Wort `fake´ sichtbar."

Natürlich darf auch Konrad Kujau, der durch den Verkauf seiner gefälschten Hitler-Tagebücher um 9,3 Millionen Mark an die Zeitschrift Stern 1983 weltberühmt wurde, im Museum nicht fehlen."Neben Seiten aus dem Hitler-Tagebüchern haben wir auch einen gefälschten Kujau. Er war so bekannt, dass auch der Fälscher Kujau gefälscht wurde", lacht Grobe, die ständig auf Auktionen auf der Suche nach Fälschungen ist. "Viele Objekte werden uns auch von Sammlern, Kunsthändlern oder der Kripo angeboten."

Berühmte Fälscher

Der Verkauf von gefälschten Bildern, auch wenn mit einer gefälschten Unterschrift versehen, ist nicht strafbar. "Nach sechs Jahren verjährt der Betrug, der Fälscher kann danach nicht mehr belangt werden. Auch innerhalb dieser Zeit muss dem Fälscher eine Betrugsabsicht nachgewiesen werden. Hier spielt Geld eine Rolle", erklärt Grobe. "Wenn für ein Klimtbild viertausend Euro bezahlt wurde, ist klar, dass es sich nicht um ein Original handeln kann. Wenn hingegen zwanzig Millionen bezahlt wurden, sieht die Sache für den Richter wieder anders aus." Gefeit vor dem Erwerb einer Fälschung ist niemand. Selbst Hermann Göring wurde 1942 Opfer des Fälschers Han van Meegeren, der dem hohen NS-Politiker Vermeers "Christus und die Ehebrecherin" unterjubelte. Und welcher namhafte Fälscher fehlt noch im Fälschermuseum? "Der Brite John Myatt. Aber das wird sich hoffentlich bald ändern!"

Zur Sache

Das Fälschermuseum befindet sich in der Löwengasse 20 im 3. Bezirk und von Dienstag bis Sonntag jeweils 10 bis 17 Uhr geöffent. Kontakt: 01/7152296, Infos: www.faelschermuseum.com

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