Nach Pächter-Rauswurf
Lavamünd sucht dringend Betreiber für Badesee-Areal

- Das ein Hektar große Areal soll durch einen neuen Pächter neu belebt werden.
- Foto: Privat
- hochgeladen von Daniel Polsinger
Der Pachtvertrag mit Irmgard Messner wurde aufgelöst. Der Grund: Beschwerden aus der Bevölkerung. Nun startet Pächtersuche.
LAVAMÜND. 15 Jahre lang leitete Irmgard Messner den Naturbadesee Lavamünd samt dem angeschlossenen Campingplatz und dem Gastronomiebetrieb „U-Boot“. 2021 wird wohl ihr letztes Jahr als Pächterin sein – die Marktgemeinde hat den Pachtvertrag gekündigt. Der Grund dafür sei laut Vizebürgermeister Raphael Golez (SPÖ) die Unzufriedenheit der Bevölkerung mit dem Areal: „Die Probleme begannen schon vor Jahren. Laufend sind Bürger an die Gemeinde herangetreten und beschwerten sich über die Verhältnisse beim Badesee, angefangen vom Zustand der Anlage bis hin zur Gastronomie.“ Welche Probleme das waren, möchte Golez nicht genauer ausführen, lediglich: „Da ist so einiges vorgefallen, was an uns herangetragen wurde.“
Im dritten Anlauf
In weiterer Folge versuchten sowohl der damalige Tourismusreferent Roland Stempfer als auch Golez selbst, den Gemeinderat von der Auflösung des Pachtverhältnisses zu überzeugen, stießen aber auf Widerstand. Erst im dritten Anlauf wurde der Beschluss gefasst, allerdings sieht der laut Golez "miserabel aufgesetzte" Pachtvertrag eine Verweildauer von einem weiteren Jahr vor, weshalb die derzeitige Pächterin die Anlage heuer noch leitet.
Betreiberin wundert sich
Die bisherige Pächterin Irmgard Messner versteht nicht, warum der Vertrag von Seiten der Gemeinde gekündigt wurde. Von den genannten Beschwerden will sie nichts wissen: "Zu mir hat nie jemand etwas gesagt. Die einzige Beschwerde, die mir zu Ohren gekommen ist, lautete, dass die Wiese uneben sei. Aber dafür kann ich ja nichts." Hinter dem Rauswurf vermutet Messner persönliche Gründe: "Ich kann mir höchstens vorstellen, dass jemand etwas gegen mich hat." Allen Umständen zum Trotz will sie sich abermals als Pächterin bewerben.
Alle Details noch offen
Vor einigen Tagen wurde die Ausschreibung auf der Website der Marktgemeinde veröffentlicht. Die Pächtersuche für das rund ein Hektar große Areal soll in zwei Phasen über die Bühne gehen. Bürgermeister Wolfgang Gallant (LWG): „In einem ersten Schritt sollen Interessierte ein grobes Konzept präsentieren. Danach werden wir uns mit den Bewerbern an einen Tisch setzen und die Details besprechen.“ Zu diesen Details zählen auch fundamentale Fragen wie jene nach der Höhe des Pachtzinses oder die Dauer des Pachtvertrages. Details, die man bewusst offen lässt, um – wie der Bürgermeister meint – Interessierte nicht schon im Vorhinein einzuschränken.
Eile ist geboten
Eines steht aber fest: Es muss schnell gehen, damit der Betrieb im nächsten Jahr garantiert werden kann. Dies sieht auf Golez so: „Eigentlich sind wir schon ziemlich spät dran; darum haben wir bei der vorletzten Gemeinderatssitzung auch einen Dringlichkeitsantrag eingebracht. Bis man einen Pächter findet, können Monate vergehen. Im schlimmsten Fall haben wir nächstes Jahr ein Gebäude mit See und keinen Pächter.“ Angestrebt wird, das gesamte Areal, also See mit samt Campingplatz und Gastronomie zu verpachten. Bewerber mit einem schlüssigen Gesamtkonzept sind also gefragt.
"Wahre Goldgrube"
Sowohl Gallant als auch Golez sehen viel Potential in der Anlage. "Wenn man das richtig betreibt und vielleicht das eine oder andere Fest veranstaltet, ist das eine wahre Goldgrube", meint Golez.




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