Leopoldstädterin bei ATV: Für Schulden muss man sich nicht schämen
Sondern etwas dagegen tun, ist Rechtsanwältin Ute Svinger überzeugt.
Das hat sie schon in der ATV-Serie "Raus aus der Schuldenfalle" deutlich gemacht. "Wer sich dabei ertappt, dass er nicht mehr über seine Finanzen nachdenken will, alles auf morgen verschiebt, sollte das als Alarmzeichen deuten", erklärt die Juristin. Denn ohne ein "Sich-den-Tatsachen-Stellen" kann es auch keine Lösung geben.
"In vielen Fällen entstehen Schulden aus geänderten Lebensbedingungen, etwa nach einer Scheidung, wenn Kosten, die bisher auf Zwei aufgeteilt waren, plötzlich bei beiden geschiedenen Partnern auftauchen." Manchmal sei es Naiviät, Fehleinschätzung oder auch der Niedergang eines früher gut gehenden Unternehmens. In jedem Fall aber ein Problem, das man mit Hilfe von Fachleuten lösen könne und müsse. "Kaum jemand will in Kauf nehmen, dass der Exekutor vor der Türe steht."
Ute Svinger führt ihre Kanzlei gemeinsam mit ihrem Kollegen Blasl in der Praterstraße 45 und sieht sich als Ansprechpartnerin und Schuldnervertreterin: "Wir sind als Anwälte für die rechtlichen Belange zuständig." Die dann oftmals natürlich auch sehr persönliche Belange sein können. "Ich erinnere mich an mein erstes Schuldenregulierungsverfahren. Ich war damals noch Konzipientin und habe erlebt, wie befreit und glücklich jemand sein kann, wenn die Altlasten einmal geregelt sind, feststeht, was man noch zu zahlen hat. Das heißt aber nicht, dass man sich danach nicht anstrengen muss, denn es gibt ja keinen Null-Prozentkonkurs in Österreich." Es sei mutig, sich zu seinen Schulden zu bekennen, keine Schande, sondern eine Chance. "Für viele ist ein abgeschlossenes Verfahren dann wirklich der Beginn eines neuen Lebens."
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