Im Prater wird das Catchen zum Highlight
Um Punkt 19.30 schlugen erstmals die Zeiger, in der ZAMG auf der Hohen Warte, aus.
Das Epizentrum lag im Wiener Prater 50 m entfernt vom Schweizerhaus im Zirkuszelt Louis Knie.
Es war genau in dem Moment als Ringsprecher Rob Steam Hammer das Wiener Publikum fragte: "Wollt ihr die Wrestler sehen?".
Es kam wie es kommen musste und die Erde bebte bis 23.00 Uhr.
Schon beim Gladiatoreinzug knisterte es unter der Zirkuskuppe und jeder im Publikum spürte, dass es ein unvergesslicher einmaliger Wrestlingabend wird.
Die Protagonisten enttäuschten das ausverkaufte Zelt in keiner Sekunde und boten eine Show die seinesgleichen sucht.
https://youtu.be/l9pQVDuBcvI
Bereits im 1. Kampf kam es zu einem wahren technischen Feuerwerk zwischen dem Arabischen Bösewicht Hakeem Waqur und Österreichs Talent Dennis Zinner. Das Böse bekam aber die Rechnung präsentiert und wurde disqualifiziert. Somit gab es den ersten rot-weiß-roten Erfolg des Abends.
Der 2. Kampf war ein Qualifikationsmatch für einen Titelkampf. 4 Kämpfer aus 4 Nationen jeder gegen jeden. Aus England kam Chris "The Shark" Andrews, quasi der Chippendale unter den Wrestlern und somit Frauenliebling, ihm gegenüber der gebürtige Kanadier und für Österreich angetreten Jack Wilder, der Holzfäller mit der Axt, aus unserem Nachbarland Deutschland und somit meistgehasst Patrick Schulz und last but not least viva la France für den Legionär Tom La Ruffa. Recht rasch bildeten sich zweierlei Synergien im Ring. Die Lieblinge gegen die Unsymphatler. Die technischen Feinheiten gegen rohe Gewalt. Somit bekam das Match den Charakter eines Teamkampfes, jedoch am Ende kann es nur einen geben. Und dieser einer war, mit Sicherheit der einzige Deutsche an diesem Abend (kleiner Hinweis auf das 2-1 in Klagenfurt) der einen Sieg bejubeln konnte. Patrick Schulz darf jetzt um einen begehrten Gürtel kämpfen.
3. Kampf ein Novum in Österreichs Ringe, ein Hardcorematch. Alles ist erlaubt, jeder Gegenstand der nur irgendwie zur Verfügung steht um den Gegner zu eliminieren darf verwendet werden. Die Regeln sind ausser Kraft gesetzt. Aus Floridsdorf 130kg schwer und voll austrainiert der Oldboy "Söldner" Franz Schlederer gegen seinen Schweizer Widersacher Drake Destroyer. Hardcore ist kein Kindergeburtstag, das merkte man bereits ab der ersten Minute. 250 kg geballte Kraft hätten für einen tollen Kampf bereits gereicht, aber die beiden ließen den Fight zu einem Spektakel mit Leiter, Mistkübel, Kette und sogar einem Bügelbrett ausarten. Nach 10 Minuten die Entscheidung, Mister Tattoo (Partner vom Söldner bei den Dirty Brothers) warf ein Metallbrett in den Ring und dieses zerschmetterte am Kopf des bereits angeschlagenen Destroyer und besiegelte somit den Erfolg vom Wiener Publikumsliebling.
Kampf Nummer 4 ein Titelmatch um den TagTeamGürtel. Ein weiterer Höhepunkt dieses erfolgreichen Abends. Die Titelverteidiger aus Aserbaidschan Igor Rachimov und Sultanov die Caucassian Connection trafen auf die Publikumsmagnete Oberösterreich Connection Heumarktlegende Michael Kovac und "Spacecowboy" Damon Brix.
Ein Kampf auf Biegen und Brechen. Igor vergingen recht rasch seine schizophrenen Späßchen und statt wie üblich in die Ringseile zu beissen, küsste er öfters unfreiwillig den Ringstaub. Als der Kampf sich zu Gunsten der Caucassian neigte, die meist zu zweit den Spacecowboy bearbeiteten wurde es dem EWA Boss Michael Kovac zu bunt und entgegen des Willens vom Referee aber mit dem Rückenwind des Publikums mischte er die beiden Raubeine aus dem Kaukasus auf und zu guter letzt gewann er den Championsgürtel für sein Team.
Der 5. Kampf avancierte sich zu einem Showkampf der Einzigartigkeit. Drei Spitzenwrestler, alle weit über die 100kg Grenze schwer, erfolgreich im Titelhamstern und ein 70kg leichter mutiger oder auch waghalsiger Puls4 Moderator.
Im böse, sehr böse Team der Wiener Julian Nero mit dem internationalen Star aus England BRAM. Auf der guten Seite der Schwergewichtschampion Chris "Bambikiller" Raaber und der ehemalige Sportgymnasiast und lustigste Puls4 Mann Chris Stephan.
Und weil sie so böse und rücksichtslos sind nahmen Nero und BRAM das Leichtgewicht in die Mangel und diesmal hieß es nicht "Drück die Vier" sondern "Hau den einen". Bambikiller musste öfters seinen Teampartner aus der Patsche helfen, wenn dieser wieder wie ein Häufchen Elend in den Seilen hing. Aber Hut ab vor der Courage und dem Mut den Chris Stephan in das Seilgeviert führte. Jeder im Publikum zollte ihm den nötigen Respekt vor der Leistung und keiner wollte mit den Striemen und Abschürfungen auf seinem geschundenen Körper tauschen. Herr Stephan sie sind ein Held!
Der 6. Kampf entwickelte sich zu einer wahren Ringschlacht und glänzte mit sensationellen Moves. Aus Wien und dennoch ein böser Bube, 135 kg schwer "Avalanche"Robert Dreissker gegen den Schönling und ehemals jüngsten TagTeamChampion der WWE, aus Kanada Rene Dupree. Die Dampflok aus Wien überrollt öfters seine Gegner im Ring und der Kanadier musste auch Bekanntschaft mit seiner Wucht machen, konnte aber durch seine aussergewöhnliche Technik vieles davon abfedern und schenkte dem Schwergewicht absolut nichts. Erst durch eine unerlaubte zuhilfe Nahme des Seils gewann Dreissker den Kampf. Tenor aus dem Publikum: Der Ringrichter Pascal Signer hat wohl Paradeiser auf die Augn. Ich würde sagen es waren 20 dag Emmentaler.
7. Kampf der Höhepunkt des Abends. Der Titelfight um den begehrten 1,70 m hohen Praterpokal. Österreich gegen Deutschland. Definiertes Muskelspiel gegen 190 kg Fleischberg. Strahlemann gegen Maskenmann! Edeltechniker gegen Urgewalt.
Das Publikum flippte förmlich aus als Peter White als erste in die Manege kam. Er musste mehrere Abklatschrunden machen bevor er überhaupt in den Ring stieg. Man kann ohne Übertreibung sagen, es war der heissbegehrteste Schweiß der letzten 3 Stunden. Dann der monströse furchteinflößende Auftritt des Titelverteidigers aus Germany Demolition Davies. Es herrschte Stille im Zelt, das Publikum hielt den Atem an…bis zu dem Zeitpunkt als der Maskierte die Deutsche Flagge in die Höhe hielt. Ein gellendes Pfeifkonzert ertönte, denn er hat damit die patriotische Seele der Zuschauer getroffen und begleitete ihn bis in den Ring.
Dort nahm er relativ rasch das Heft in die Hand und wollte dem Schauspiel ein schnelles Ende bereiten. Doch er hat nicht mit einem so zähen Widersacher gerechnet. Peter White steckte jeden Schlag, jede Gemeinheit und jeden Versuch eines Finisher`s weg und spätestens bei 2 1/2 entging er jeden Pin. Mit Fortdauer des Kampfes wurde der Herausforderer erfolgreicher und brachte den 2 Zentnermann stark ins Wanken. Als es Spitz auf Knopf stand erhöhte Demolition seine Brutalität und malträtierte ausserhalb des Ringes seinem Gegner aufs allerschlimmste. Er schmetterte Peter White in sämtliche 4 Ringpfeiler und schlug ihm mit der Faust unzählige Male auf den Kopf. Völlig benommen und blutverschmiert hing der Wiener Lokalmatador in den Seilen und die Ringärztin wurde zu Hilfe geholt. Eigentlich sollte der Kampf abgebrochen werden, aber White entschied völlig groggy mit offener Wunde, nicht aufzugeben sondern sich dem Hünen nochmals zu stellen. Jetzt bekam auch das Publikum wieder Auferstehungsstimmung und peitschte den Aussenseiter nach vorne.
https://youtu.be/GKBAwbZwf8U
Es war der letzte Rest von Technik, Siegeswillen und Heldenmut der Peter White nach vorne trieb und mit einem sensationellen Flying Move über das oberste Seil demolierte er den ausserhalb des Ringes stehenden Favoriten. Wenige Minuten später nochmals vom obersten Seil, und der entscheidende Wurf fällte den deutschen Riesen und 1..2..3 Sieger durch Schulterfesselung Peter White aus Österreich.
https://youtu.be/BG7_NCTd95s
Ausgelaugt aber glücklich und freudenstrahlend übernahm er, begleitet vom frenetischen Applaus, den Praterpokal (gespendet von Prater Wien und KR Karl Kolarik Schweizerhaus) von Praterverbandpräsident Stefan Sittler-Koidl und vom Obmann von Wrestling in Wien, seineszeichens erfolgreicher Organisator dieser 100%ig gelungenen Veranstaltung Marcus „Mastermind“ Vetter.
Wien hat somit einen neuen Helden und die Teilnahme im nächsten Jahr ist damit auch gesichert.
Diese Wrestlingshow sucht in Wien und im Umkreis von 1000km seinesgleichen.
Sowohl der administrativen Durchführung (Location, Kartenverkauf, Logistik, Ringauf- und Abbau usw.) als auch des kulinarischen Services (VIP-Buffet von der Prateralm samt Aftershowparty) als auch der sportlichen Leitung (das engagieren des Who is Who der europäischen Wrestlingszene und Kampfzusammenstellung) gebühren eine römische Eins oder besser noch 4 Ringgongs (sowie 4 Hauben).
Das Dreamteam Michael Kovacs und Marcus Vetter sind die Geburtshelfer einer neuen Wrestlingsternstunde und haben gezeigt wie man 210 Minuten Höchstleistungen, Hochspannung und allerhöchste Professionalität in den Wiener Prater zaubert.
Sogar Promotern aus dem Norden Deutschlands zollten dem Veranstalter das allergrößte Lob und meinten unisono, dass das durchgehend aussergewöhnlich hohe Niveau der Kämpfe sehr beeindruckend war.
Es sei mir noch gestattet 2 persönliche Sätze zu schreiben.
"Am 2.6.2018 erlebte der legendäre Damentag am Wiener Heumarkt seine Auferstehung!“
"Die WWE sollte sich warm anziehen, denn Veranstaltungen wie das Pratercatchen können nur die Millionen Dollar übertreffen aber im Herzen haben die heimischen europäischen Wrestler bereits die Nase vorne und Wien avanciert zur Wrestlinghauptstadt und Hochburg."
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