Christine Miess
Diese Fotografin lässt Grenzen verschwimmen
Die Fotografin Christine Miess lässt in ihrer Trilogie "Time Collapsing" die Grenzen verschwimmen.
WIEN/LIESING. Die Fotografien von Christine Miess zieren die Auslagen des Salons des F23 in der Breitenfurter Straße. Bis Ende November können diese noch im Schaufenster bewundert werden. Im Gespräch mit der bz erzählt die Fotografin von ihrem Wunsch: "Ich hoffe immer, dass die Betrachtenden in meinen Werken etwas finden, dass sie bewegt. Oft höre ich, dass eine Erinnerung aufflackert. Bei zehn Leuten kann ich zehn Interpretationen hören. Das finde ich jedesmal wirklich spannend."
Ihr Weg zur Fotografie war kein klassischer – angefangen hat sie im Journalismus, doch die Liebe zur Bildsprache war doch stärker als die Liebe zum geschriebenen Wort: "Fotografiebegeistert war ich schon immer. Irgendwann ist meine Zeit in der Dunkelkammer dann sukzessive mehr geworden. Da wusste ich, dass ich reif für eine Veränderung war."
Schönheit im Gegenwärtigen
Als Künstlerin bewegt sie sich an der Grenze zwischen Realität und Illusion und ist stets auf der Suche nach dem Schönen im Alltag: "Wir sind von Schönheit umgeben, nur nehmen wir sie oft nicht wahr. In ruhigen Momenten schaffen wir es, die Flut an Sinneseindrücken hinter uns zu lassen und die kleinen Dinge zu schätzen. Es gefällt mir, Grenzen aufzuheben. So ist für mich die Trilogie 'Time Collapsing | Lines Blurring | Truth Dawning' entstanden."
Sie setzt auf klassische Mehrfachbelichtung auf 35mm-Film: "Für den ersten Teil der Trilogie gibt es ein Buch – das würde ich für die Folgeteile auch noch gerne umsetzen. Sie brauchen das gewisse Etwas." Inspiration holt sie sich aus dem Alltag, beim Einschlafen lässt sie oft die Gedanken wandern, wo "Impressionen aus dem Tag mit meinen Träumen verschwimmen." Diese Traumsequenzen baut sie gerne in ihre Kunst ein.
Die Verbindung zum F23 ist durch ihre Kollegin Claudia Kraus entstanden: "Claudia ist mit dem Angebot auf mich zugekommen, gemeinsam mit ihr, der Bildhauerin Angelika Rattay und der Malerin 'dora may' eine Ausstellung im F23 zu machen." Bis dato ist die Ausstellung eine der schönsten für Miess, denn "die Erfahrung, meine Bilder in Begleitung von Skulpturen und Malerei zu sehen, war neu. Diese Symbiose hat unsere Kunst auf ein anderes Level gehoben."
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