Aufregung im Riverside
Fitnesscenter ging die Luft aus
Ein Konkurs im Riverside sorgt für Unmut. Bei Kunden und dem Betreiber des Einkaufszentrums.
LIESING. "Bodenlose Frechheit", "Ich musste mein Geld mit dem Anwalt zurückholen" – das sind nur zwei der Kommentare, die anlässlich des Konkurses des Life-Line-Fitnesscenters in den sozialen Medien gepostet wurden.
Der Grund für die Aufregung: "Offenbar wurden noch kurz vor dem Konkurs Mitgliedschaften verkauft. Da kann ich den Ärger nachvollziehen", so Peter Schaider, der Eigentümer des Riverside. Was ihn aber wirklich ärgert ist, dass es kurz vor dem Konkurs eine Namensänderung – von „Life Line“ in „LL @Riverside Fitness GmbH“ – gegeben hat. "Dazu muss man wissen, dass unsere Firma früher ,Liesing Liegenschaften‘, oder kurz ,LL‘ hieß. Dadurch wird fälschlicherweise der Eindruck erweckt, dass das Fitnessstudio zum Einkaufscenter gehört", erläutert Peter Schaider. "Wir wollen hier klarstellen, dass das Life-Line-Fitnesscenter nur Mieter war und nichts mit dem Betrieb des Shopping Centers zu tun hat."
Fragwürdige Argumente
Im Zuge des Konkursverfahrens kommen nun merkwürdige Umstände ans Licht. So soll ein Wasserschaden vom Mai 2015 Schuld an der Pleite im Juli 2019 sein. Dagegen verwehrt sich das Einkaufszentrum als Vermieter. „Der Schaden war drei Monate später schon wieder behoben“, erklärt Rechtsanwalt Johann Gelbmann, Vertreter des Riverside.
Auch eine zu hohe Miete als Grund für das Scheitern wird kolportiert. Dem widerspricht Peter Schaider vehement: "Es bestand ein unbefristeter Vertrag seit 2012. Die Miete wurde nur dem Index angepasst, wie es marktüblich ist."
Auch der Vermutung, dass die Geschäfte schlecht liefen, kann er nichts abgewinnen: "Mir ist bekannt, dass Veronika Bürger (die ehemalige Geschäftsführerin des Fitnessstudios) noch im Jahr 2014 gemeinsam mit ihrem Geschäftspartner eine Luxus-Villa im 13. Bezirk gekauft hat. Das sieht doch nicht nach schlechtem Geschäftsgang aus." Rechtsanwalt Gelbmann hält eine Konkursverschleppung für möglich und prüft eine Anzeige.
Veronika Bürger, die ihre Funktion als Geschäftsführerin kurz vor der Konkurseröffnung zurückgelegt hat, war nicht für eine Stellungnahme erreichbar. Es gilt die Unschuldsvermutung. Neben dem finanziellen Schaden ist Peter Schaider aber auch menschlich sehr enttäuscht, da er der Dame in der Vergangenheit oft unter die Arme gegriffen habe und entgegengekommen sei. Jetzt blickt er aber in die Zukunft.
Neue Pläne
Laut Peter Schaider gibt es bereits Interessenten als Nachmieter. Ihm persönlich schwebt aber in den freien Räumlichkeiten etwas Besonderes vor. "Ich tendiere in Richtung Gesundheitszentrum. Aus dem Riverside, das jetzt zehn Jahre jung ist, soll ein ,Fashion, Food and Health-Center‘ werden", erklärt er seine Pläne.
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