Energiegemeinschaft Rodaun
In Liesing sparen alle gemeinsam beim Strom
Geld sparen und energietechnisch unabhängig werden: Das sind die Ziele der Energiegemeinschaft Rodaun.
WIEN/LIESING. Stabile Preise, niedrigere Netzgebühren sowie Wegfall von Elektrizitätsabgabe und Ökostrombeitrag - die Vorteile von Energiegemeinschaften liegen auf der Hand. "Dazu wird der Strom lokal produziert und verbraucht, was nicht nur unabhängig macht, sondern auch dem Klimaschutz dient", freut sich Norbert Scheele, der die Energiegemeinschaft Rodaun rechtzeitig zur Aufstockung der Photovoltaikförderung durchs Klimaschutzministerium gegründet hat.
Wie sie funktioniert, ist einfach erklärt: Bewohner und Betriebe schließen sich mit oder ohne Photovoltaik (PV) auf dem Dach oder Balkon zu einer lokalen Stromerzeuger- und Stromverbrauchergemeinschaft zusammen und machen sich damit energietechnisch und -preislich unabhängig.
"Dabei werden die Grätzelbewohner und lokalen Betriebe wirtschaftlich gestärkt und die Wertschöpfung bleibt im Bezirk", ergänzt Peter Energieexperte Gönitzer von der Nobilegroup, die die Energiegemeinschaft Rodaun fachlich berät.
In Zeiten von internationaler Versorgungsunsicherheit und steigender Energiepreisen werden Energiegemeinschaften aber immer beliebter - auch in Perchtoldsdorf, wo sich die Gemeinde mit ihren Gebäuden wie Rathaus, Feuerwehr oder Sporthalle schon im Vorjahr mit mehreren Betrieben zusammengeschlossen hat.
Seither profitiert man von Energieunabhängigkeit und stark gesunkenen Kosten. "Privathaushalte mit PV ersparen sich jährlich durchschnittlich 185 Euro", erklärt Gönitzer. "Aber auch ohne PV sind es 110 Euro. Richtig interessant ist es aber für Betriebe, die sich beim Strom mehrere tausend Euro ersparen."
Die Netzgebühren sinken
Die Einsparungen sind nicht nur durch Wegfall von Elektrizitätsabgabe und Ökostrombeitrag, sondern auch durch niedrigere Netzgebühren begründet. "Lokale Energiegemeinschaften, die sich eine gemeinsame Trafostation teilen - das kann ein Häuserblock oder Straßenzug sein -, sparen dabei 58 Prozent", weiß Gönitzer. "Regionale Energiegemeinschaften - das wäre etwa ganz Liesing - sparen 28 Prozent." Wolfgang Ermischer (SPÖ) aus der Bezirksvorstehung begrüßt das Projekt: "Energiegemeinschaften sind ein Schritt in Richtung Energieunabhängigkeit."
In Rodaun sind neben vielen Privatleuten auch schon einige Betriebe mit von der Partie, aber auch die Pfarre - schließlich verfügt die Kirche in der Schreckgasse über eine große südlich ausgerichtete Dachfläche, die sich ideal für PV eignet. "Wir sind aber auch schon mit der Schule Sta. Christiana im Gespräch", sagt Scheel.
Mitglied der Energiegemeinschaft können nicht nur Bewohner und Betriebe aus Rodaun, sondern aus ganz Liesing werden - demnächst wird es eine Info-Veranstaltung dazu geben. Unter norbert@scheele.at erfährt man, wo und wann.
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