Nach Sex-Überfall: Keine Hilfe von Arzt
Einer 20-jährigen Frau wurde nach versuchter Vergewaltigung im Spital die Behandlung verweigert.
Es war ein Schock und kurz darauf folgte ein zweiter: Nur knapp entging Frau O. einer Vergewaltigung. Aufgrund ihres Schockzustands wurde die 20-Jährige von der Polizei in die Rudolfstiftung geschickt. Der Arzt hatte laut Patientin statt Beruhigungstabletten allerdings nur Vorwürfe bei der Hand. „Was haben Sie überhaupt um drei Uhr früh auf der Straße zu suchen?“, soll er gefragt haben.
Aus Spital geworfen
Auch nachdem sich ihr Freund in die Diskussion eingeschaltet hatte, wurde sie weder behandelt noch psychologisch betreut – vielmehr wurde das Pärchen nach einem Wortgefecht mit der Drohung, die Securitys zu holen, aus dem Krankenhaus geworfen. Johann Baumgartner vom Krankenanstaltenverbund spricht von einer missglückten Kommunikation zwischen Patientin und Arzt. „Der Arzt wollte zuerst mit ihr reden, die Patientin wollte gleich ohne Gespräch behandelt werden.“
Der Arzt hat sich mittlerweile telefonisch bei O. entschuldigt – trotzdem will sie den Fall so nicht auf sich beruhen lassen und hat die Patientenanwaltschaft eingeschaltet.
„Die Verhaltensweise des Arztes ist nicht in Ordnung“, stärkt Patientenanwältin Sigrid Pilz ihrer Klientin den Rücken. „Er hat offenbar nicht verstanden, dass so ein Erlebnis für eine Frau traumatisch ist.“ „Wir werden die Patientenanwaltschaft natürlich unterstützen und alle Akten zur Verfügung stellen“, zeigt sich Baumgartner kooperativ.
Hier geht es zum bz-Interview mit Patientenanwältin Sigrid Pilz.
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