Rückblick: Wien Wahl 2015
Was die letzte Wahl in Liesing veränderte
Bei dieser Wahl entscheidet sich wieder die Zukunft Liesings. Was aber hat die Wahl 2015 dem Bezirk gebracht?
LIESING. "Die SPÖ behält den Bezirksbischof" – so titelte die bz nach der Wahl 2015. Mit 39,2 Prozent blieb die SPÖ damals stimmenstärkste Partei im 23. Bezirk.
Das Votum war ein Vertrauensbeweis für Gerald Bischof, der nach dem Rücktritt seines Vorgängers Manfred Wurm erst zwei Jahre im Amt gewesen war. Dieses in ihn gesetzte Vertrauen hat der Bezirksvorsteher genutzt, um sich den Herausforderungen des stark wachsenden Bezirks zu stellen.
Besonders freut ihn die gelungene Spielplatzoffensive unter großer Beteiligung der Nutzer. "Ein Beispiel ist der neue Freizeitbereich bei der Traviatagasse, wo in den vergangenen Jahren für die Kids attraktive Naherholungsräume geschaffen wurden", so Bischof. In seiner Amtszeit wurden auch rund 17.000 Bäume als Liesings Beitrag zum Klimaschutz gepflanzt.
Vor allem für junge Familien wurde in den vergangenen fünf Jahren viel getan, etwa im Bereich der Kindergartenplätze: 2015 gab es rund 4.100, heute sind es um die 5.500. Damit weist Liesing für die Drei- bis Sechsjährigen einen "Versorgungsgrad" von 99,2 Prozent auf.
Politische Umbrüche?
Mit einem Ergebnis von 31,82 Prozent konnte die FPÖ 2015 einen starken zweiten Platz im23. Bezirk behaupten. Besonders stolz ist man, "dass es uns in enger Zusammenarbeit mit einer Bürgerinitiative gelungen ist, Europas größten Schrottplatz neben einem Wohngebiet in Neuerlaa zu verhindern", so Roman Schmid, der gemeinsam mit Silvia Forstner in die Wahl geht. Ob man heuer an den Erfolg anschließen kann, ist noch offen. Wie sich die Abspaltung des Team HC Strache auf Bezirksebene auswirken wird, ist ebenfalls schwer einzuschätzen.
Für die ÖVP war 2015 kein gutes Jahr. Sie verlor knapp fünf Prozent und wurde drittstärkste Partei. Als solche setzte sie sich vor allem für eine bessere Infrastruktur ein. "Schon kurz nach der Wahl 2015 waren wir eine der Ersten, die eine Nacht-S-Bahn gefordert haben. Im Dezember 2019 wurde sie dann umgesetzt", sagt Patrick Gasselich, der die ÖVP in die Bezirkswahl führt.
Mit rund zehn Prozent erreichten die Grünen 2015 den vierten Platz. Sie setzten sich für ihre Kernthemen ein. "Ich freue mich, dass Liesing als erster Flächen- und Produktionsbezirk Fairtrade-zertifiziert ist und dass die Renaturierung der Liesing sowie ein neuer Park für Atzgersdorf unter Dach und Fach sind", so Spitzenkandidatin Cordula Höbart, die sich auch über kleine Erfolge wie mehr Bäume in der Hundezone Auer-Welsbach-Straße freut.
Mit 6,15 Prozent zog Neos 2015 erstmals ins Bezirksparlament ein, was wohl auch daran lag, dass der damalige Parteichef Matthias Strolz im 23. Bezirk wohnt. Man punktete mit Bildung und Verkehr. "Das Wichtigste ist sicher, dass durch unsere Beharrlichkeit ein zusätzliches Gymnasium in den Süden Wiens kommt", so Christoph Pramhofer, der auch darauf hinweist, dass der zweite Aufgang zur U-Bahn-Station Erlaaer Straße bereits 2017 von Neos beantragt worden sei.
In Zukunft warten große Herausforderungen in Liesing. Wer sie am besten bewältigen kann, entscheiden Sie am 11. Oktober.
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