Die Kaderschmiede aus Liesing: Der WAT Atzgersdorf
Legenden und Profis: Der WAT Atzgersdorf ist Österreichs erfolgreichster Nachwuchs-Handballverein.
LIESING. Er ist bei der Nachwuchsarbeit der erfolgreichste Handballverein Österreichs und der einzige Verein, der bei den Mädchen und den Burschen in allen Jugendmeisterschaften vertreten ist: der WAT Atzgersdorf. In Liesing werden die Handballprofis der Zukunft ausgebildet – und das seit 1912. Darauf ist man beim Verein natürlich mehr als stolz.
Ursprünglich, vor mehr als 105 Jahren, wurde der Atzgersdorfer Verein als Turnverein gegründet. Die Gründer waren mit dem hehren Vorsatz angetreten, die Jugend "aus den Bierhallen" zu holen und ihnen eine sinnvolle Freizeitgestaltung anzubieten. Dieses Ziel hatte einen Hintergrund: Zum einen befanden sich die ersten Sportstätten der Arbeiterturner in den Festsälen und Gärten von Gasthäusern. Zum anderen gab es für die Arbeiter nach einem meist zehn- bis elfstündigen Arbeitstag kaum Möglichkeiten, in ihrer ohnehin kargen Freizeit einen Ausgleich zu ihrem anstrengenden Tagwerk herzustellen.
Legenden und Medaillen
Besonders erfolgreich ist der WAT bei den Damen: Neun Nationalteam-Spielerinnen hat der Traditionsverein in den vergangenen Jahren hervorgebracht. Seit den 1970er-Jahren reihen sich die Erfolge der Spielerinnen aneinander. 1970 etwa war ein wichtiges Jahr für die Damensektion. Gemeinsam mit ihrem Gatten Kurt kam damals Ria Rychetzky zu dem Verein. Das war nicht nur für den Gewinn von etlichen Vizestaatsmeistertiteln der Damen von Bedeutung. Die ehemalige Spielerin ist mittlerweile 82 Jahre alt, wurde mit dem Sportehrenzeichen der Stadt Wien ausgezeichnet und ist so etwas wie die gute Seele des Vereins.
Doch auch heute kommen zum Beispiel die Jugendmannschaften nicht aus den Schlagzeilen. Zuletzt war auf der Homepage des Vereins zu lesen: "Unsere Mädchen der WU16 siegen beim 11. Berliner Ostercup überlegen." Oder: "In der vierten Runde des Elitecups Ost trafen wir auf die Gäste aus Krems/Langenlois. Seit nunmehr über drei Jahren ungeschlagen im Lacknerdom, sollte sich auch an diesem Tag nichts daran ändern."
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