"Gut Luft", Feuerwehr!
Der Tauchdienst zählt zu den härtesten Ausbildungen, die es im Feuerwehrdienst überhaupt gibt.
MITTERBACH. Platsch, platsch, platsch. Nacheinander springen die NÖ Feuerwehrtaucher der Tauchgruppe-West (Mostviertel) in den zwölf Grad kalten Erlaufsee. "Das ist unsere Abschlussübung: die letzte im Freien, bevor es ins Hallenbad geht", sagt Friedrich Brandstetter, Kommandant des NÖ Tauchdienstes.
Der Tauchdienst ist ein Sonderdienst der Feuerwehr. Jedes Feuerwehrmitglied, das den Atemschutzlehrgang absolviert hat und schwimmen kann, kann mit der dreijährigen Ausbildung beginnen. Die Wenigsten schließen sie jedoch ab: Vom eben zu Ende gegangenen Kurs blieben von 70 Personen 19 übrig, die aber alle die Abschlussprüfung bestanden - darunter Daniel Killinger von der Betriebsfeuerwehr Neuman Marktl. Denn schließlich sind die Anforderungen hinsichtlich Zeit, Kondition und Lernaufwand hoch.
Im Mittelmeer in Sveta Marina in Kroatien mussten die Lehrgangsteilnehmer ihr Können und Wissen unter Beweis stellen - das Mittelmeer deswegen, weil es deutlich wärmer als die heimischen Gewässer ist und so stundenlange Tauchgänge angenehmer macht.
Arbeit ist herausfordernd
Die Aufgaben, die dabei bewältigt werden müssen, haben es in sich, wie etwa Nachtorientierungstauchgang, Käfigtauchen, Kfz-Bergung aus 20 Metern Tiefe, 40 Meter Apnoe-Streckentauchen (ohne Geräte) oder fünf Kilometer schwimmen.
All das ist wichtig, damit die Feuerwehrtaucher für ihre Einsätze gerüstet sind. "Unsere Aufgaben sind unter anderem die Suche nach Vermissten oder Fahrzeugen in Gewässern", sagt Franz Schimanko, Verwalter des Tauchdienstes NÖ und Mitglied der FF Kleinzell. "Wir tauchen aber, wenn es die Situation erfordert, auch in Kanalrohren oder Kläranlagen."
Die psychische Belastung, vor allem bei Personensuchen, ist dabei nicht zu unterschätzen: "Es ist finster, es ist gatschig, und dann soll man auch noch nach einer Leiche suchen", so Schimanko. Die Orientierung erfolgt dabei mittels Kompass.
Oberstes Gebot ist jedoch die Sicherheit. "Wir versuchen, das Restrisiko beim Tauchen so gering wie möglich zu halten. Darum üben wir auch regelmäßig, damit man sich sicherer fühlt", sagt Franz Schimanko.
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