Wirtschaft
Firma Isoplus in Hohenberg steigt aus dem Pipline-Projekt aus
HOHENBERG. Die isoplus Fernwärmetechnik war mit fünf weiteren Unternehmen im Joint Venture ISOAF S.r.l. zusammengeschlossen, um die 1400 km lange East African Crude Oil Pipeline der EACOP zu isolieren. Die Vorverträge zu dieser Beteiligung liegen acht Jahre zurück.Mit Jahresende erfolgte der Vertragsausstieg
Durch die 24,9-prozentige Minderheitsbeteiligung am Joint Venture ISOAF war die isoplus Fernwärmetechnik zur Isolierung der Pipeline-Rohre der East African Crude Oil Pipeline vertraglich verpflichtet. Die vertragliche Verpflichtung bestand für isoplus seit 2015. Ein einseitiger Vertragsbruch hätte Schadenersatzansprüche und damit die Gefährdung der wirtschaftlichen Existenz zur Folge gehabt.
Einvernehmen zu rechtskonformem Ausstieg aus ISOAF
„Ein Ausstieg ohne potenziell ruinöse Schadenersatzzahlungen kann nur im Einvernehmen mit dem Vertragspartner erfolgen. Dieses Einvernehmen wurde jetzt in intensiven Gesprächen hergestellt. Die Anteile der isoplus Fernwärmetechnik wurden von einem anderen Anteilsnehmer des Joint Venture ISOAF übernommen. Ein abgeschlossenes Service Agreement definiert die Voraussetzungen eines geregelten Übergangs sowie rechtskonformen Ausstiegs aus dem Pipeline-Projekt“, sagt Christian Rockenbauer, Geschäftsführer der isoplus Fernwärmetechnik Ges.m.b.H.
Isoplus setzt die Neuausrichtung fort
Das isoplus-Management hat bereits Anfang 2022 eine Neuausrichtung eingeleitet. Die im Öl- und Gasgeschäft tätigen Niederlassungen in Kuwait und Nigeria wurden geschlossen. Anteile aus Projekten des Öl- und Gasgeschäfts wurden sukzessive abgestoßen, zuletzt wurden alle Öl- und Gasanteile an einem Projekt in Italien mit 30. Juni 2023 veräußert. Aufträge zur Förderung, dem Transport oder der Weiterverarbeitung fossiler Energieträger werden seit zwei Jahren nicht mehr angenommen.
CO₂-neutrale Produktion in Hohenberg
Isoplus beschäftigt in Hohenberg rund 250 Mitarbeiter/innen und konnte zuletzt ein Umsatzplus von 25 Mio. Euro auf insgesamt rund 120 Mio. Euro im Jahr 2022 erzielen. Der Produktionsstandort in Hohenberg an der Traisen deckt den kompletten Wärmebedarf durch Fernwärme aus dem benachbarten Biomasseheizwerk des Sägewerks Brunner-Stern. Der Strom kommt aus dem am Firmengelände gelegenen Wasserkraftwerk der EVN, und demnächst geht eine Photovoltaik-Anlage mit über 1000 kWp am Werksdach in Betrieb. Isoplus produziert isolierte Rohre für Wärmenetze Isoplus ist europaweit führender Anbieter von wärmeisolierten Rohrsystemen für Fernwärme. Der Technologieführer produziert für Haushalte, Städte, Gemeinden und Versorgungsunternehmen vorgedämmte Rohrsysteme für ökologische Energielösungen. Wärmenetze sind wesentlich beim Erreichen des Green Deal der EU, um bis 2050 CO₂-neutral zu werden. Durch die Rohrsysteme von isoplus werden regenerative Energieträger wie Fernwärme, Abwärme und Biomasse in die Energieversorgung eingebunden.
Beteiligung am größten europäischen Fernwärmeprojekt
Aktuell ist isoplus am größten europäischen Fernwärmeprojekt WarmtelinQ, einem Wärmenetz des Energiekonzerns Gasunie, beteiligt. Die Restwärme des Rotterdamer Hafens wird künftig rund 120.000 südholländische Haushalte mit recycelter CO₂-armer Energie versorgen. Die in Hohenberg produzierten Rohrsysteme werden in 300 Waggonladungen mit der Bahn nach Rotterdam geliefert. Das Fernwärmenetz wird im Vergleich zu Gasheizungskesseln jährlich 200.000 Tonnen CO₂ einsparen.
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