Neuhofen: Aus für die Sauna steht im Raum
Gemeinderat wird demnächst über die Schließung abstimmen. Widerstand dagegen formiert sich.
NEUHOFEN (nikl). „Die eine Seite spricht von circa 30.000 Euro, die andere hantiert mit 50.000 Euro. Ich habe mir alle Kosten angesehen und komme auf einen jährlichen Abgang von 17.700 Euro,“ sagt Hermann Lettenmayr. Der Neuhofner setzt sich mit fünf weiteren Saunabesuchern in einer Initiative für den Erhalt der Wellnessoase ein. Bemängelt wird von der Initiative vor allem die fehlende Kostentransparenz beim Saunabetrieb: „Ich komme mir vor, als ob unsere Sauna ein großer Mistkübel ist und dort alle Unkosten einfach nur reingeschmissen werden. Damit ist das dann erledigt.“ Hermann Lettenmayr und seine Mitstreiter wollen keinen Kleinkrieg führen: „Für uns ist der bestehende Saunabetrieb eine Kernaufgabe der Gesunden Gemeinde Neuhofen. Wir hoffen, dass jeder Gemeinderat in Neuhofen sich seiner Verantwortung hier bewusst ist.“
Für Neuhofens Bürgermeister Günter Engertsberger liegen die Karten klar auf dem Tisch: „Es wurde im vergangenen halben Jahr versucht, Interessenten zu finden, die die Sauna als Verein führen. Es hat sich ein Interessent am Gemeindeamt erkundigt, ohne jedoch bisher ein Angebot abzugeben. Da diese Einrichtung nur von einem kleinen Personenkreis genutzt wird, sind diese hohen Ausgaben nicht gerechtfertigt.“ Der Gemeinderat traf in seiner letzten Sitzung einen Grundsatzbeschluss: „Wir werden die Sauna mit Ende Juni 2016 zusperren, wenn sich kein Verein findet. Für entsprechende Angebote wird eine Frist bis Ende März eingeräumt.“
Sanierung umsonst
Reinhold Sahl, ÖVP-Vizebürgermeister, kann die drohende Schließung der Wellnessoase nicht verstehen: "Die Sauna wurde in den letzten Jahren um eine stattliche Summe von 190.000 Euro saniert und ist auf einem modernen Stand. Warum in den letzten beiden Jahren nun der Abgang der Sauna so explodiert zu sein scheint, konnte man seitens des Bürgermeisters nicht erklären.“ Auf Antrag der ÖVP, dem alle Fraktionen zustimmten, wird der Prüfungsausschuss mit den Saunagästen die realen Kosten des Saunabetriebs prüfen. Der Immobilienausschuss der Gemeinde soll mit den Betroffenen eine Arbeitsgruppe bilden und für das Freizeitzentrum – Freibad, Sauna und Fitnesscenter – ein Konzept erarbeiten, um die Freizeiteinrichtung zu beleben.
Badespaß im Überblick:
Ansfelden:
Freibad: Erlebnisspielplatz auf der Pirateninsel, neue Speed-Rutsche
Leonding:
Freibad: großzügige Grünflächen, Sportbecken, mit Sonnensegeln überdachtes Kinder- und Sprungbecken mit drei Sprungtürmen
Panorama Wellness Center: offener Saunahof, Whirlpool mit Glaspyramide, Tauch- und Kneippbecken, Liegebereich
Pasching:
Waldbad: gegliederte Badebereiche, Highlight: teilweise durchsichtige Rutsche mit einer Länge von 96 Metern
Traun:
Freibad: 50-Meter-Becken mit Nichtschwimmerbucht
Badezentrum: moderne Saunawelt mit Niedertemperaturkammern, Kinderplanschbecken als eigener Eltern-Kind-Bereich konzipiert
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