"Hochspannung":
Piberbach „unter Strom“
Piberbachs Bürgermeister unterzeichnete im Juli einen neuen Stromliefervertrag. Die Grünen zeigen sich verwundert und verärgert.
PIBERBACH (red). „Eigenmächtig hat Bürgermeister Florian Kranawetter bereits im Juli einen neuen Stromliefervertrag unterzeichnet und somit den im Vorjahr gefassten, einstimmigen Beschluss des Gemeinderates zum Bezug von zertifiziertem Ökostrom mit dem Umweltzeichen UZ-46 außer Kraft gesetzt“, betont Herbert Raab, Grünen Gemeinderat in Piberbach.
Für Raab ist klar: „Piberbach ist seit Ende 2015 Klimabündnisgemeinde. Klimaschutz erfordert langfristiges Denken und zukunftsorientiertes Handeln. Den Bezug von Ökostrom nach nur einem Jahr wieder aufzukündigen steht in krassem Widerspruch zum Bekenntnis der Gemeinde zum aktiven Klimaschutz“, betont er. „Mit reinen Lippenbekenntnissen wollen wir uns in Sachen Klimaschutz jedenfalls nicht zufriedengeben.“ Darüber hinaus sieht der Kommunalpolitiker keine Fortschritte im Bestreben, eine Klimabündnisgemeinde zu sein: „Welche Projekte wurden, außer der Anschaffung des Ökostroms, sonst noch umgesetzt? Nun steht einfach nur eine Tafel ,Klimabündnisgemeinde’ unter den Ortstafeln, mehr ist es nicht mehr.“
Piberbachs Bürgermeister Florian Kranawetter möchte die Vorwürfe so nicht stehen lassen: „Die Umstellung wurde erforderlich, weil die ENAMO – Lieferunternehmen des Ökostroms – den Stromliefervertrag (UZ-46 selbst gekündigt hat. Als Begründung hat die ENAMO angegeben, dass sie aus wirtschaftlichen Gründen das bestehende Vertragsverhältnis nicht verlängern wird, zumal der Vorjahrespreis nicht gehalten werden kann.“
<f>„Gab keinen Widerspruch“</f>
Auch das eigenmächtige Handeln sieht der Piberbacher Ortschef mit einer außerplanmäßigen Sitzung des Gemeindevorstands widerlegt: „Am 5. Juli, vor dem Vertragsabschluss, habe ich den Gemeindevorstand über die geplante Umstellung informiert. Dieser hat diesen Vorschlag ohne Widerspruch zustimmend zur Kenntnis genommen.“
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