Brandgefährlicher Winter: Verbrennungen bei Kindern oft unterschätzt

Oberarzt Jörg Breitwieser klärt über die wichtigsten Erste Hilfe-Maßnahmen bei Verbrennungen auf. | Foto: LFKK
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Kaminöfen, brennende Kerzen oder dampfender Kinderpunsch – in der Advent- und Weihnachtszeit lauern viele Gefahren, sich zu verbrennen. Besonders für Kinder, da ihre Haut wesentlich dünner und sensibler ist als die der Erwachsenen.

„Die Haut von Kindern reagiert auf thermische Reize besonders empfindlich. Gefahr stellt vor allem der Flüssigkeitsverlust dar, den eine Verbrennung nach sich ziehen kann. Bereits fünf Prozent verbrannte Körperoberfläche können bei Kindern einen Schock auslösen. Sind etwa zehn Prozent verbrannt, kann dies sogar lebensbedrohlich sein“, sagt Jörg Breitwieser von der Abteilung für Chirurgie an der Landes-Frauen und Kinderklinik (LFKK).

Jedes Jahr bedürfen in Österreich etwa 4000 brandverletzte Kinder unter 15 Jahren einer ärztlichen Versorgung. Rund 400 Fälle sind so schwer, dass sie ins Krankenhaus müssen. „Wir betreuen im Jahr etwa 200 Kinder im Alter zwischen vier Monaten und 18 Jahren mit Verbrennungen. Besonders hoch ist die Zahl der Verletzungen im Dezember“, so Breitwieser.

Im Zweifelsfall appellieren die Experten der Spezialklinik, immer einen Arzt aufzusuchen. Doch wie werden verbrannte Stellen bestmöglich erstversorgt und wie sollten sich Angehörige im Ernstfall verhalten? Breitwieser über die wichtigsten Erste-Hilfe- Maßnahmen: "Entgegen der weitverbreiteten Meinung sind Cool-Packs oder Eis völlig ungeeignet. Durch den Kältereiz ziehen sich nämlich die feinen Gefäße im verletzten Areal zusammen und bringen die Durchblutung zum Erliegen, was weitere Schäden an der Haut verursachen kann. Um das sogenannte Nachbrennen zu verhindern, sollte die verbrannte Stelle höchstens zehn Minuten mit Wasser gekühlt werden."

Aber Achtung: auch das Wasser darf nicht eiskalt sein – etwa 15 Grad wären ideal. Ebenso geeignet sind feuchte, kühle Handtücher, die vorsichtig auf die verbrannte Haut aufgelegt werden. Auch hier gilt es, nicht zu übertreiben, denn Kinder kühlen viel schneller ab als Erwachsene. Wichtig ist dann der Erhalt der Körperwärme mit Rettungsdecken oder sauberen Tüchern. Auf gar keinen Fall sollten Angehörige die Blasen selber öffnen. Auch von Hausmittelchen wie Puder, Salben oder Gele rät Breitwieser tunlichst ab, da diese die Arbeit der Ärzte erschweren und die Infektionsgefahr erhöhen würden. Bis zum Eintreffen des Notarztes ist es wichtig, die Kinder so gut es geht zu beruhigen und warm zu halten. "Entscheidend ist aber die Prophylaxe der Verletzung, Vorbeugen ist immer noch besser als Heilen", so der Unfallchirurg.

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