Predigtgedanken
Christi Himmelfahrt in der Pfarre Linz-Christkönig

- Blick auf das Dekanat-Nord mit der Pfarre Linz-Christkönig im Vordergrund.
- Foto: Pfarre Linz-Christkönig
- hochgeladen von Silvia Gschwandtner
Seine Gedanken zu Christi Himmelfahrt sendet uns diese Woche Ludwig Ecker, Pastoralassistent in der Pfarre Linz-Christkönig.
Vierzig Tage nach Ostern feiern wir Christi Himmelfahrt, zehn Tage später, am 50. Tag (griechisch Pentekoste, daher das Wort) „Pfingsten“, die Sendung des Geistes, die In-Spiration (von spiritus = Geist) der bis dahin verängstigten Jünger und Jüngerinnen in mutige, beherzte Verbreiter der Sache Jesu. Damit kommt die Dramatik des Jesus-Geschehens im Kirchenjahr bereits an ihren Zielpunkt; - der Rest ist Ausfaltung und Vertiefung (die „Sonntage im Jahreskreis“ bis zum Ende des Kirchenjahres).
"Verherrlichung von Vater und Sohn"
Der, den die Welt getötet hat, wurde vom Schöpfer der Welt auferweckt und erhoben an den höchsten Thron zur „Rechten des Vaters“ wie es im Glaubensbekenntnis heißt.
Große, geradezu bombastische Worte und Bilder beherrschen diese Zielbeschreibungen des christlichen Glaubens. Bei Johannes geht es im Evangelium des kommenden Sonntages noch einmal um das große Eins-Sein und Eins-Werden in der Stunde der gegenseitigen Verherrlichung von Vater und Sohn und dem Eins-Sein mit „den Seinen“, also die ihm glauben und nachfolgen:
„Für sie bitte ich… für alle, die du mir gegeben hast, denn sie gehören dir… in ihnen bin ich verherrlicht. Ich bin nicht mehr in der Welt, aber sie sind in der Welt und ich gehe zu dir. Heiliger Vater, bewahre sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast, damit sie eins sind wie wir“ (Joh 17,9-11).
"In Wirklichkeit ist nichts fix"
Was hat dieses Eins-Sein, diese klare Eindeutigkeit mit meinem Leben zu tun? Ist das nicht alles nur ein frommes Wunschdenken, das der Komplexität unseres Lebens zu entfliehen sucht? Und kann ein solches Einheitsstreben nicht sogar der Vielfalt Gewalt antun. In der Tat versucht unser Denken sich die vieldeutige Welt immer wieder zu einfach verstehbar zurechtzulegen. Vieles denken wir uns zu einfach und das führt uns mitunter in Krisen und Enttäuschungen, ja und das führt auch dazu, dass Menschen mit „ihrer Wahrheit“, die sie zu haben glauben, anderen Gewalt antun. In Wirklichkeit ist nichts fix.
Gott fängt einen auf
Der Glaube kennt aber einen einzigen Fixpunkt, nämlich, dass Gott ihn auffängt, gerade wenn der bisher scheinbar sichere Boden wegbricht. Und: Dass ich diesen Gott nur dann finde, wenn ich in das Wagnis der Hingabe an die Mitmenschen auch gegen meine Angstreflexe sozusagen hineinspringe; nur dann kann ich zu jener Einheit und Klarheit finden, auf die hin unser Sehnen angelegt ist.
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