Weihnachtsgeschäft in Linz
"Die Zurückhaltung der vergangenen Jahre lässt nach"

- Der erste Einkaufssamstag auf der Landstraße brachte bereits eine gute Frequenz für die Händler. Das gute Wetter trug laut City Ring-Obmann Matthias Wied-Baumgartner dazu bei.
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Laut einer aktuellen IMAS-Umfrage wollen die Österreicherinnen und Österreicher heuer durchschnittlich rund hundert Euro weniger als im Vorjahr für Weihnachtsgeschenke ausgaben. Waren es 2023 noch 424 Euro pro Kopf, sinkt der Wert heuer auf 320 Euro. Der Linzer Handel geht dennoch optimistisch ins Weihnachtsgeschäft, die Kauflaune sei bereits deutlich spürbar, heißt es.
LINZ. "Die Frequenz auf der Linzer Landstraße ist enorm und hat seit der Öffnung der Weihnachtsmärkte nochmals zugelegt", so die erste Bilanz von City Ring-Obmann und Geschäftsinhaber Matthias Wied-Baumgartner Anfang Dezember, "man kann für das heurige Weihnachtsgeschäft sagen, dass die Kauflaune wieder deutlicher zu spüren ist. Die Zurückhaltung der vergangenen Jahre lässt nach." Das gute Wetter am ersten Einkaufssamstag hätte dazu geführt, dass die Landstraße laut Wied-Baumgartner "fast übergegangen" sei. "Jeder wollte die Adventstimmung in der Landeshauptstadt genießen", freut sich der City Ring-Obmann.

- City Ring-Obmann und Textilhändler Matthias Wied-Baumgartner geht optimistisch in das Weihnachtsgeschäft.
- Foto: MeinBezirk/Archiv
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Landstraße: Gute Frequenz seit Mitte November
Ähnlich schätzt Passage-Managerin Julia Kretz die Lage ein: "Seit Mitte November ist die Frequenz in der Landstraße stark angestiegen. Deshalb bin ich optimistisch, da das Weihnachtsgeschäft bereits sehr gut angelaufen ist." Auch die Händler im Passage seien zuversichtlich und gehen von einem guten Jahresabschluss aus. In der benachbarten Linzerie ist die Stimmung ebenfalls gut. "Wir konnten im November die beste Frequenz seit der Neueröffnung im Mai 2021 verzeichnen", so Center-Leiterin Cora Auzinger. Im Vergleich zum Vorjahr besuchten letzten Monat 25 Prozent mehr Menschen die Linzerie. "Dem noch bevorstehenden Weihnachtsgeschäft blicken wir somit positiv entgegen", sagt Auzinger.

- Auch Passage Center-Managerin Julia Kretz ist zuversichtlich.
- Foto: Kneidinger Photography
- hochgeladen von Silvia Gschwandtner
Gemischte Erfahrungen in den Nebenstraßen
In "Unsere Liebelei" in der Bischofstraße herrscht ebenfalls reger Betrieb. "Die kolportieren Rahmenbedingungen deuten auf einen Rückgang hin, die Realität im November spricht allerdings dagegen", meint Inhaber Wilhelm Wohlschlager. Mit einer Einschätzung tue man sich aber schwer. "Man weiß nicht, ob es nur vorverlegte Einkäufe sind", so Wohlschlager, "die Einkaufslaune in der Bischofstraße ist aber seit zwei Wochen sehr hoch." Nicht ganz so gut läuft das Geschäft in der Wiener Straße. "Das Weihnachtsgeschäft läuft gedämpfter als in den Jahren zuvor. Ich erwarte Einbrüche von 20 bis 30 Prozent", meint Daniel Wenger von Games, Toys & more. Die Einkauflsaune sei zwar schon spürbar, aber die Kunden würden eher zu kleineren Geschenken tendieren und deshalb auch weniger Geld ausgeben.
Händler wünschen sich Unterstützung von Politik
Von der Politik fühlen sich beide Händler in der aktuellen Lage nicht genug unterstützt. "Es gibt de facto keinen Dialog zwischen der Stadtpolitik und den kleineren Geschäften", meint Wohlschlager. Durch den City Ring und den Linz Tourismus gäbe es zwar einige Aktivitäten, die Geschäfte würden jedoch als Solisten agieren. Für Wenger wären konkrete Hilfsmaßnahmen wichtig: "Mietpreisbremsen, Mietdeckelung, gratis Möglichkeiten den lokalen stationären Handel sichtbar zu machen wären wünschenswert."




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