Bevölkerung wehrt sich gegen geplante ÖBB-Trassenführung

2.500 Unterschriften gegen die ÖBB-Trassen Verlegung: Franz Reisecker, Hans Lughammer und Jakob Auer. | Foto: Lughammer
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ÖBB und Land Oberösterreich will tausende Unterschriften besorgter Anrainer nicht entgegennehmen.

HÖRSCHING (red). Anrainer, Gemeindevertreter, Bürgerinitiativen und – vor allem – die betroffenen Landwirte kämpfen seit Jahren um eine Änderung der geplanten Trassenführung. Sie fordern einen Ausbau auf der bestehenden Trasse – ohne den geplanten drastischen Einschnitt in die Natur. Über 50 Hektar wertvollste Ackerböden würden durch die neue Trasse gefährdet und zusätzliche Ausgleichsflächen benötigt, berichten die Initiatoren der Unterschriftenliste. Ein Ausbau auf der bestehenden Trasse würde lediglich an die 15 Hektar Grund beanspruchen.
Eine Gleisanbindung des Flughafens an den Bahnhof Hörsching bestehe laut Flurschutzgemeinschaft bereits und bräuchte nur am versiegelten Flughafengelände um 700 m verlängert werden. Damit wären sämtliche Speditionen an die Westbahntrasse angebunden. Die Kosten dafür liegen deutlich unter einer Million Euro. Das Projekt könnte sofort verwirklicht werden und würde keinen einzigen Quadratmeter Boden zusätzlich verbrauchen.

Über 2.500 Unterschriften gegen die Trassen-Verlegung

„Über 2.500 besorgte Bürger haben sich gegen die Trassenverlegung ausgesprochen und das mit Ihrer Unterschrift deutlich gemacht. Bisher hat die ÖBB Führung leider keine Ambitionen gezeigt diese Unterschriften entgegen zu nehmen“, zeigt sich der Sprecher der Flurschutzgemeinschaft, Hans Lughammer, irritiert. Er möchte nun an den zuständigen Verkehrsminister Jörg Leichtfried bzw. an dessen Nachfolger appellieren, sich um dieses Thema anzunehmen.
Auch eine Umfrage der GIS Dat („Zukunft in Pasching gemeinsam gestalten“) vom Oktober 2016 ergab, dass sich mehr als 2/3 der Befragten für einen Verbleib der Bahnstrecke am derzeitigen Bestand aussprachen. „Wir sind nicht der Meinung, dass, wie immer argumentiert wird, mit dieser Trassenverlegung eine Belebung des Linzer Flughafens zustande kommen kann. Denn dazu müsste der Zug auch bis zum Flughafen führen, was auch bei dieser teuren Variante nicht der Fall sein wird“, erklärt Lughammer.

Seilbahn als attraktive Alternative

Die Initiative hat daher Alternativ-Pläne vorgelegt, wie man mit einem Seilbahnsystem Passagiere von einer der bestehenden Haltestellen bis zum Flughafen bringen könnte. „Dies würde keine Flächen vernichten, wäre deutlich günstiger und zudem auch eine Attraktion für den Flugplatz“, betont Lughammer. „Wenn man sich jedoch hier über zu wenig Auslastung Gedanken macht ist dies ein Grund mehr die teure Bahnverlegungs-Variante neu zu überdenken“, ist sich Lughammer sicher.

"Wertvoller Verlust an Boden"

Gegen eine sinnlose Verschwendung von wertvollen Ressourcen
Unter den zahlreichen Unterstützern der Flurschutzgemeinschaft haben sich auch die bäuerlichen Spitzenvertreter klar deklariert. „Die Verschwenkung bedeutet die Verschwendung wertvoller Böden. Eine dementsprechende Resolution der LK wurde bereits im Dezember 2015 eingebracht. Diese hat nach wie vor Gültigkeit“, betont So betont Franz Reisecker, Präsident der Landwirtschaftskammer (LK) Oberösterreich. Er spricht sich gegen die Verschwendung wertvollster Böden aus. „Ein sorgsamer Umgang mit unseren Böden ist die wichtigste Voraussetzung, um eine land- und forstwirtschaftliche Produktion gewährleisten zu können. Daher setzen wir uns gegen diese großflächige Verbauung vor den Toren von Linz ein“, erklärt Reisecker.

"Mögliche Alternativen prüfen"

Auch der Abgeordnete zum Nationalrat Jakob Auer hat sich gegen das Projekt ausgesprochen. „Wenn der Zug nicht direkt zum Flughafen fährt ist das Projekt absolut sinnlos“, betont Auer. „Wir können nicht von Firmen, Privaten und Landwirten verlangen, verantwortungsbewusst mit der wertvollen Ressource Boden umzugehen, und im öffentlichen Bereich ein so verschwenderisches Beispiel geben“, so Auer, der Infrastrukturprojekte im ländlichen Raum begrüßt und die Leistungen der ÖBB in diesem Bereich anerkennt, „aber auch mögliche Alternativen müssen genauestens geprüft werden, um keine sinnlose, nicht mehr umkehrbare, Verschwendung zu fördern. Denn hier geht man zu weit. Da könnte man die bestehende Bahntrasse auch ausbauen“.

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