Linza G‘schichten
Mit der "Spiele-Omi" auf den Spieleversum-Spieletagen
Seit 50 Jahren ist Margarete Bernard in der Spielwarenbranche und liebt Gesellschaftsspiele. Mit den Spieleversum-Spieletagen ist ein Lebenstraum für sie wahr geworden.
LINZ. Es wuselt an diesem Sonntagnachmittag im Neuen Rathaus. Eine bunte Mischung von Spiele-Begeisterten jeder Altersstufe trifft sich an den dort aufgebauten Tischen. Daneben finden verschiedene Turniere, angeleitete Spiele und Vorträge statt. Unter anderem wird bald der neue Staatsmeister in "Catan", einem der meistverkauften Brettspiele überhaupt, gekürt. Mittendrin Initiatorin Margarete Bernard. Seit 50 Jahren ist sie in der Spielwarenbranche und liebt Gesellschaftsspiele.
50 Jahre in der Spielwarenbranche
Ihre Begeisterung und Fachkenntnis haben ihr nach den Jahrzehnten im Traditionsspielwarengeschäft Beyerl an der Landstraße den Spitznamen "Spiele-Omi" eingebracht. "Am liebsten lerne ich neue Spiele. Das hält mich jung", erklärt die 76-Jährige lachend. Auch in der Pension lässt sie ihre Leidenschaft nicht los. Stundenweise hilft sie noch im Geschäft aus, mittlerweile allerdings beim Zechel schräg gegenüber. Seit knapp einem Jahr steckt sie ihre Energie aber in ihr langgehegtes Herzensprojekt. "Ich wollte schon immer gescheite Spieletage nach Linz bringen", verrät sie, "es gibt so viele gute Spiele und die muss man ausprobieren können." Die Begeisterung der "Spiele-Omi" steckt an. Neben der gesamten Familie, die sie tatkräftig unterstützt, gibt es einen zweiten Organisator. In Daniel Wenger hat sie den perfekten Mitstreiter gefunden.
"Catan" hat mich infiziert
Vor etwas mehr als drei Jahren hat er sein Hobby zum Beruf gemacht und in Ebelsberg mit "Games, Toys & more" eines der best sortieren Spielefachgeschäfte Österreichs eröffnet. "'Catan' hat mich infiziert, seitdem begeistern mich Gesellschaftsspiele", so der ehemalige IT-Profi, der privat rund 500 Spiele besitzt. In seinem Laden darf an 15 Tischen gespielt werden. "Einen Großteil der Spiele stelle ich gern zum Ausprobieren zur Verfügung, das war mir besonders wichtig als ich mein Geschäft eröffnet habe."
3.500 Spiele im Angebot
Im Angebot hat er rund 3.500 verschiedene Titel. Kennengelernt haben sich die "Spiele-Omi" und Wenger klarerweise beim Spielen auf einer Händlerschulung. "Als sie mir kurz darauf von ihrer Idee mit den Spieletagen erzählt hat, habe ich nicht lange überlegt und sofort zugesagt", erinnert sicher Wenger. Der Verein Spieleversum wurde gegründet und nur wenige Monate später ein dreitägiges Event auf die Beine gestellt. Gemeinsam mit 50 freiwillige Helfern betreuen sie die Spieltische, erklären die Spiele, kümmern sich um den Flohmarkt und stecken alle mit ihrer Begeisterung an. Mit 1.000 Besuchern sind die beiden mehr als zufrieden.
Alternative zu PC und Handy
"Die Spielebranche boomt seit ein paar Jahren", weiß Wenger, "viele Eltern wollen ihren Kindern Alternativen zu PC und Handy anbieten." Außerdem sei spielen informelles Lernen. "Und die Familie kommt zusammen", ergänzt Margarete Bernard, "spielen bildet die Kinder und ist Kultur." In jeden Haushalt gehöre auf jeden Fall eine klassische Spielesammlung, Spielkarten, "Carcassone" und natürlich "Catan". Wo sich beide auch einig sind: "Monopoly" ist kein gutes Spiel.
Der Termin für die nächsten Spieleversum-Spieletage steht bereits fest.
Von 30. Oktober bis zum 1. November 2020 wird im Neuen Rathaus wieder gespielt.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.