Kunst in der Ursulinenkirche
Wenn Esel, Schafe und ein Kauz den Kirchenraum bevölkern

- Nicole Six und Paul Petritsch präsentieren ihre Filminstallation "Das menschliche und das tierische Wesen" in der Ursulinenkirche.
- Foto: Nicole Six/Paul Petritsch
- hochgeladen von Silvia Gschwandtner
In der Linzer Ursulinenkirche wird die Fastenzeit 2025 mit einer außergewöhnlichen Ausstellung begangen. Seit Aschermittwoch bis Karfreitag, dem 18. April, sind Werke der renommierten österreichischen Künstler Nicole Six, Paul Petritsch und Werner Reiterer zu sehen. Diese Ausstellung ist eine Kooperation des Forum St. Severin, der Ursulinenkirche und dem Fachbereich Kunst und Kultur der Diözese Linz.
LINZ. Die Reihe "Memento Mori – Kunst in der Fastenzeit" des Forum St. Severin in Kooperation mit der Ursulinenkirche und dem Fachbereich Kunst und Kultur der Diözese hat eine lange – mittlerweile 34-jährige – Kontinuität. Während der Fastenzeit verwandelt sich die Ursulinenkirche in einen Ausstellungsraum. Kuratorin Martina Gelsinger betont die Bedeutung der Ausstellung: "Mir ist es als Kuratorin dieser Reihe ein besonderes Anliegen, mit Künstlerinnen und Künstlern vor dem Hintergrund existenzieller Fragestellungen im Kontext des barocken Kirchenraumes und all jener, die diesen Raum betreten, in Austausch zu treten. Heuer zeigen Nicole Six, Paul Petritsch sowie Werner Reiterer dort ortsspezifische Arbeiten.

- Nicole Six und Paul Petritsch.
- Foto: Gregor Ecker
- hochgeladen von Silvia Gschwandtner
Tieren Präsenz und Sprache geben
Nicole Six und Paul Petritsch präsentieren ihre Filminstallation "Das menschliche und das tierische Wesen" im Kirchenraum. Diese Installation, die bereits 2009 für die Ursulinenkirche entwickelt wurde, zeigt Tiere in der Kirche und hinterfragt die Grenzen zwischen Mensch und Tier. Vier Ziegen, zwei Schafe, ein Esel, ein Rabe und ein Kauz bevölkern in den Filmen den Kirchenraum und bieten den Besuchern einen ungewöhnlichen Blick auf die barocke Architektur. "Unser zentrales Anliegen ist, Tieren hier Präsenz und Sprache zu geben und ihnen einen Moment von Selbstbestimmtheit zuzusprechen", erklären die Künstler.

- In der Krypta der Kirche hat Werner Reiterer seine Wandzeichnung "Terra" angebracht.
- Foto: Werner Reiterer
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Grabtafel für die Erde
In der Krypta der Kirche hat Werner Reiterer seine Wandzeichnung "Terra" angebracht. Diese Zeichnung reiht sich in die Grabtafeln der dort bestatteten Ordensfrauen ein und thematisiert die Lebens- und Sterbedaten der Erde. Reiterer kommentiert mit einem Augenzwinkern: „Ich denke, es ist nun angebracht, unserer Erde ein persönliches Grabschild zu widmen." Eine Ausstellung Reiteterers "The Mind Hacker" ist zudem aktuell im Schlossmuseum zu sehen.
Veranstaltungen und Öffnungszeiten
Im Rahmen der Ausstellung ist am 18. März um 18 Uhr in der Ursulinenkirche ein Kunstgespräch mit Nicole Six, Paul Petritsch und Werner Reiterer sowie Kuratorin Martina Gelsinger geplant. Der Eintritt dazu ist frei, Anmeldung ist nicht notwendig. Am selben Tag findet zudem um 16.30 Uhr eine Führung durch die Ausstellung Reiterers im Schlossmuseum mit Kuratorin Gabriele Spindler statt. Am 18. April – dem Karfreitag – um 15 Uhr lädt der Linzer Kammerchor zum "Concert Spirituel". Die Ausstellung in der Kirche ist immer donnerstags und Freitag von 16 bis 18.30 Uhr zugänglich. Kostenlose Führungen ohne Anmeldung finden immer freitags um 16 Uhr statt.



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