Neuer Cadillac ATS will in einer Liga mit BMW 3er, Audi A4 und Mercedes C-Klasse spielen

Neuer Cadillac ATS: Der US-Boy möchte C-Klasse, 3er BMW und Audi A4 verblasen. Mit seinem 276 PS-Turbo ist er dafür gut gerüstet.
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  • Neuer Cadillac ATS: Der US-Boy möchte C-Klasse, 3er BMW und Audi A4 verblasen. Mit seinem 276 PS-Turbo ist er dafür gut gerüstet.
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Die sportliche Premium-Limousine will die Europäer mit 276 Turbo-PS, Hinterradantrieb und neuem Infotainmentsystem für sich gewinnen. Preislich startet das US-Car bei 43.600 Euro.

FRANKFURT/MAIN, WÜRZBURG (cdw). "Auf Augenhöhe mit den besten in der Mittelklasse", "eine Kampfansage an 3er, C-Klasse und A4" - mit viel Selbstbewusstsein stellte Cadillac den neuen ATS vor, dessen Name so manchen Schilling-Nostalgiker freuen dürfte. Präsentiert wurde allerdings nicht in Österreich, sondern mitten in Deutschland. Genau hier will die Luxusmarke von General Motors mit seiner sportlichen Mittelklasse-Limousine bestehen, ja vielleicht sogar besser sein als der etablierte Mitbewerb aus München, Stuttgart und Ingolstadt. Ob hier nicht Wunsch und Marketingsprech die Eltern des Gedanken waren, musste der neue ATS auf der Straße beweisen - und - so viel sei verraten, er machte seine Sache wirklich ordentlich.

So sieht er aus:

Außen: Anders als der deutsche Mitbewerb und ziemlich amerikanisch. Charakteristisch für Cadillac sind die aufrecht stehenden Leuchteneinheiten, die V-förmige „Bügelfalte“ vorne und hinten – und eine neue Ausprägung des Kühlergrills mit geometrischer Struktur. Eine Design-Zielsetzung war es, den Luftwiderstand so gering wie möglich zu halten. Großflächige Verkleidungen unter dem Fahrzeugboden sorgen für minimale Verwirbelungen, das dritte Bremslicht an der oberen Kofferraumkante fungiert gleichzeitig als Heckspoiler.

Innen: Sauber verarbeitet, hochwertige Materialien: Mit BMW, Audi und Mercedes-Benz kann sich der Cadillac messen. Das Cockpit ist aufgrund der breiten Mittelkonsole, deren Herzstück das Infotainmentsystem "CUE" bildet, relativ schmal geschnitten. Die Ledersitze bieten guten Seitenhalt und sind bequem. Insgesamt ein gefälliger Mix aus Sportlichkeit und Exklusivität.

Das hat er unter der Haube:

Einen Zweiliter-Turbo-Vierzylinder. Er leistet 276 PS, mehr als jeder andere - vergleichbar große - Motor in der Klasse, wie die Cadillac-Verantwortlichen stolz betonen. Der Benziner beschleunigt den ATS in 5,9 Sekunden von null auf hundert und erreicht ein maximales Drehmoment von 353 Nm schon bei 1.700 U/min. Dieses hohe Drehmoment erstreckt sich plateauartig bis 5.300 U/min. Damit bietet der ATS über einen großen Drehzahlbereich optimalen Durchzug und sorgt für ein entspanntes, aber zugleich agiles Fahrgefühl. Die Kraftübertragung auf die Hinterachse übernimmt ein manuelles Sechsgang-Getriebe mit Sperrdifferenzial oder ein Sechsstufen-Automatikgetriebe mit Magnesium-Schaltwippen am Lenkrad, das auch mit Allradantrieb kombinierbar ist.

So fährt er sich:

Weder auf der Landstraße noch auf der Autobahn muss der ATS den Vergleich mit Audi, BMW und Mercedes scheuen. Einzig die zu leichtgängige Lenkung vermochte nicht zu überzeugen. Der Turbomotor präsentiert sich ausgesprochen durchzugsstark, bleibt aber immer kultiviert. Die Automatik reagiert blitzschnell, findet immer den passenden Gang. Trotz der hohen Leistung reist es sich im ATS sehr komfortabel, Fahrbahnunebenheiten bügelt das Fahrwerk sauber aus.

Leichtbau: Cadillac rühmt sich beim ATS des Leichtbaus - das Leergewicht beträgt ab 1.540 Kilo. Die Gewichtsoptimierung beruht im Wesentlichen auf der gezielten Verwendung hochfester Stähle und dem Einsatz von Aluminium für die Motorhaube, den vorderen Hilfsrahmen, die vorderen Stützlager, beide Stoßfänger sowie Fahrwerkskomponenten. Magnesium-legierte Motorträger tragen ebenso zum geringen Leergewicht bei. Vorne kommt eine MacPherson-Doppelgelenk-Vorderachse zum Einsatz, hinten die erste Fünflenker-Achse von Cadillac, die der Rollbewegung um die Längsachse wirkungsvoll begegnet. Die Gewichtsverteilung liegt beim ATS dicht am Ideal: Bei Fahrzeugen mit manuellem Schaltgetriebe beträgt sie 50,1 : 49,9 (vorn/hinten), bei Fahrzeugen mit Automatik 51 : 49.

Bremsen, Lenkung, Dämpfer: Brembo-Hochleistungsbremsen, die geschwindigkeitsabhängige elektrische Servolenkung von ZF und die elektronische Stabilitätskontrolle StabiliTrak gehören ebenfalls zur Serienausstattung aller ATS-Modelle. Standard bei den handgeschalteten Modellen ist ein mechanisches Sperrdifferenzial. "Magnetic Ride Control", ein adaptives Dämpfersystem, ist Teil der Premium-Ausstattung beziehungsweise des optionalen Sportfahrwerk-Pakets.

So praktisch ist er:

Vorne reisen zwei Erwachsene sehr entspannt. Hinten wird es für Großgewachsene eng: Die Beinfreiheit ist enden wollend, die Kopffreiheit ebenfalls. Der Kofferraum ist ebenfalls nicht überdimensioniert. Als Familienauto empfiehlt sich der ATS daher nicht unbedingt, aber das will er ja auch nicht sein.

Sicherheit:

Das Sicherheitslichtsystem AFL (Adaptive Forward Lighting = Adaptives Fahrlicht) mit Xenonscheinwerfern ist Serie für die Varianten Performance und Premium. Das farbige, konfigurierbare Head-up-Display gehört zur Serienausstattung der Premium-Version und ist für Performance optional erhältlich. Radar, Kameras und Ultraschallsensoren bilden ein regelrechtes Schutzschild um das Fahrzeug. Zu den Warnsystemen im Auto gehört das haptische „Safety Alert Seat“-System, das Vibrationen in den Sitzflanken als Alternative zu Alarmtönen nutzt. Das „Driver Awareness“-Paket mit Frontkollisionswarner, Ausparkwarner, Toter-Winkel-Warner und Spurassistent ist oSerie bei Performance und Premium. Das Fahrerassistenz-Paket, das die automatische Gefahrenbremsung und den radargestützten adaptiven Geschwindigkeitsregler umfasst, ist für Performance- und Premium-Modelle auf Wunsch verfügbar. Zum Schutz der Insassen ist der ATS mit passiven Sicherheitsstrukturen und serienmäßigen Rückhaltesystemen ausgestattet.

Infotainment:

Cadillac bietet mit CUE, kurz für Cadillac User Experience, im ATS serienmäßig ein modernes Bedien- und Infotainment-System an. Herzstück von CUE ist der in der Instrumententafel integrierte, 20 Zentimeter (8 Zoll) große LCD-Touchscreen, der sich – erstmalig in der Automobilindustrie – mit Smartphone-typischen Finger- und Handbewegungen und haptischem Feedback bedienen lässt. Spracherkennung erhöht den Bedienkomfort zusätzlich. CUE verbindet benutzerfreundlich Unterhaltungs- und Informationsmedien von bis zu zehn Bluetooth-fähigen mobilen Endgeräten, Geräten mit USB-Anschluss, SD-Karten und MP3-Playern mit dem Infotainment-System. Während die meisten aktuellen Premium-Fahrzeuge im Schnitt über mehr als 20 Tasten zur Steuerung des Sound- und Unterhaltungssystems verfügen, benötigt CUE hierfür nur vier. Zu den Hauptfunktionen von CUE gehören: UKW/MW-Radio, Smartphone-Konnektivität, ein integrierter Mediaplayer mit Playlist-Funktion für MP3-Player und iPod, Navigation mit 3D-Kartenansicht, Fahrzeug-Personalisierung, Spracherkennung und Freisprecheinrichtung.

Umwelt:

Die Frage nach der Umweltfreundlichkeit stellt sich bei einem 276 PS-Turbo nicht wirklich. Der Werksverbrauch liegt bei mindestens 8,2 Litern auf 100 Kilometer, in der Realität ist man aber schwer einstellig unterwegs. Die CO2-Emission beträgt mindestens 191 Gramm pro Kilometer.

Preise:

In Österreich startet der ATS bei 43.600 Euro. Dafür bekommt man den 276-PS-Turbo-Vierzylinder mit Hinterradantrieb und Sechsgang-Handschaltung. Automatik gibt es ab 45.920 Euro (Hinterrad) bzw. 53.770 Euro (Allrad). Den höchsten Preis ruft Cadillac für den allradgetrieben ATS "Premium" aus: 60.200 Euro. Derzeit gibt es den ATS nur mit dem Zweiliter-Turbo, eine Dieselmotorisierung für Europa ist aber denkbar.

Ausstattung: Die Serienausstattung ist sehr gut, die Aufpreisliste - anders als beim deutschen Mitbewerb - recht kurz: Metallic Lack kostet aber dennoch stolze 1.950 Euro, das teuerste Assistenpaket 4.150 Euro, Navigation und Surround-Sound von Bose 2.780 Euro extra. Alle ATS-Varianten verfügen neben dem Infotainmentsystem CUE über ein konfigurierbares farbiges Fahrerdisplay, elektrisch einstellbare Vordersitze, eine Zweizonen-Klimaautomatik, Geschwindigkeitsregler, Startknopf ohne Zündschloss, elektrische Parkbremse und elektrische Fensterheber.

Fazit:

Der ATS ist Cadillac sehr gut gelungen. Ob sich die sportliche und komfortable Mittelklasse-Limousine verkaufen wird, entscheidet der Markt. Eine Alternative zu BMW, Audi und Mercedes-Benz bieten die Amerikaner allemal - einerseits durch den Preis, anderseits durch ausgereifte, moderne Technik und eigenständiges Design.

von Christoph Weiermair

Fotos: Cadillac

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Foto: Oliver Hoffmann - stock.adobe.com
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